Aktion Aus fünf werden 30 Bäume im Jessener Schlosspark
Ein Landschaftsbaubetrieb stiftet 30 junge Bäume für den Jessener Schlosspark. Wer sich um die Stadt verdient macht, kann Pate der Pflanzen werden.

Jessen/MZ
- Fünf junge neugepflanzte Bäumchen stehen seit Donnerstag entlang des Gehweges im Jessener Baderhag. Robert Kühn vom gleichnamigen Landschafts- und Gartenbauunternehmen hat sie mit Kollegen an diesem Tag unmittelbar zuvor gesetzt. Und nicht nur das, er hat sie der Stadt auch geschenkt. Anlass bot das 30-jährige Betriebsjubiläum seines Unternehmens. Der 36-Jährige hat es von seinem Vater übernommen.
„Ich bin dankbar, dass wir diese tolle Aktion starten können“, gab Jessens Bürgermeister Michael Jahn (SPD) seiner Freude Ausdruck bei diesem kleinen Stelldichein. Ein bisschen erinnere ihn die Situation an die Feuerzangenbowle, jenen Film von 1944 mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle, in dem in einer Szene alle „Hoheiten“ der Stadt im Gasthaus zusammensitzen: Bürgermeister, Stadtrat, Pfarrer, Lehrer, Wirt ... Bis auf eine Nuance stimmt es tatsächlich: Nur statt der Lehrerschaft hat Corinna Trebbin als Leiterin des Feierabendheims eine der fünf aktuellen Baumpatenschaften übernommen.
Neben dem Bürgermeister selbst und ihr haben sich Stadtratsvorsitzender Gunter Danneberg, Pfarrer Tobias Bernhardt und Schützenhauswirt Rüdiger Döbelt als erste Paten für die neuen Bäumchen gefunden. Was auch durch kleine Steinblöcke mit Namensschild unter jedem Baum dokumentiert ist.
Die Übernahme der Baumpatenschaften freilich ist mit wenigen Pflichten verbunden. Die Pflanzstellen der Bäume sind mit einem Dauerhumus und einer Wasserspeicherschicht versehen. Das erklärt Stifter Robert Kühn in der Runde. Der die Erwartung äußerte, „dass wir in 25 Jahren die großen Bäume sehen werden“. Es sind übrigens Linden. Doch die anderen 25 Bäume werden nicht unbedingt Linden sein.
Die Artenvielfalt solle wachsen, so der Gartenbauexperte. Der Jessener Bauhof wird nun auch die neuen Bäume in seine regelmäßigen Gießaktionen einbeziehen. Es werden jeweils Serien von fünf Bäumen werden, bis die Zahl 30 erreicht ist. Das antworten Kühn und Bauhofchef Thomas Riedel auf die entsprechende Nachfrage.
An die Baumpaten gewandt richtete der Bürgermeister aber doch die Erwartung, dass sie mehr oder weniger regelmäßig noch nach ihren „Patenkindern“ sehen werden. Und sie wenn nötig auch mal mit einer eigenen Kanne Wasser versorgen.
Gunter Danneberg erinnerte daran, dass der heute sehr schön gestaltete Baderhag früher einmal die erste Mülldeponie der Stadt war. Bis zu dessen Entstehen hatten die Frauen sogar in dem kleinen Bach ihre Wäsche gewaschen. Der führte das beste Wasser in Jessen, so Danneberg.
