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Aue Agrar e.G. Prettin Aue Agrar e.G. Prettin: Nach 13 Jahren Wechsel an der Spitze

Von Frank Grommisch 05.06.2003, 16:34

Prettin/MZ. - Fast 13 Jahre hatte Klaus Behrens die Genossenschaft geführt. "Ich sehe das Geleistete mit Freude und kann natürlich nicht verhehlen, dass auch eine Portion Wehmut mitschwingt", sagte er vor Beschäftigten und einiger ihrer Angehörigen. Er erinnerte an die Gründung der eingetragenen Genossenschaft. Praktische landwirtschaftliche Erfahrungen seien genügend vorhanden gewesen, aber gefehlt habe Wissen zum Führen eines privatwirtschaftlichen Unternehmens. Doch diese Herausforderung konnte gemeistert werden, wie auch etliche andere in den folgenden Jahren. Dauertiefstpreise bei Schweinen zwangen, diese Produktionsrichtung einzustellen. Die BSE-Krise verschärfte die finanzielle Situation im Rinderbereich. Die größte Herausforderung in der Betriebsgeschichte sei am 18. August 2002 eingetreten. Die Mehrheit der Beschäftigten habe im Hochwasser nicht mehr an ein Weiterbestehen des Betriebes geglaubt. Klaus Behrens am Donnerstag: "Auch diese Herausforderung haben wir gemeistert." Besonders hilfreich sei dabei die Solidarität aus nah und fern gewesen. Der scheidende Vorstandsvorsitzende dankte allen Helfern, darin schloss er auch die staatlichen Stellen ein. Dennoch, die Hochwasserfolgen zwangen zum weiteren Arbeitsplatzabbau. Die Betriebsführung habe Regeln zum Absenken der Mitarbeiterzahl erstellt, so Klaus Behrens, "damit die Arbeit auch bezahlbar bleibt". Nun treffe es ihn, sagte der Diplomlandwirt. Nach 35 Jahren im Agrarbereich scheidet er aus ökonomischen Gründen aus. Zum 1. Juli 2003 werden noch 16 Frauen und Männer in der Aue Agrar e.G. beschäftigt sein (bei der Gründung waren es 41).

Für ihn werde es anfangs ungewohnt sein, vorn zu stehen, sagte der 38-jährige Agraringenieur Thomas Frodl, aber die Aufgaben seien klar abgesteckt. Der neue Chef würdigte das erfolgreiche Gestalten der Firma durch Klaus Behrens.

Nach dem Treffen im Verwaltungsgebäude der Genossenschaft ging es zu einer Radtour durch die Flur. Die Bauern, die Regen dringend herbeisehnen, wünschten sich beim Start: "Dass wir richtig nass werden."