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Einwand Ärger im Stadtrat

Zörnigalls Ortsbürgermeister Eckhard Krause sieht Tendenzen von Ignoranz gegenüber dem Ehrenamt in der Verwaltung. Was er dazu vorbringt.

Von Klaus Adam 19.12.2021, 12:00
Eckhard Krause vor dem wunderschönen Spielplatz, der nun wieder ein öffentlicher ist.
Eckhard Krause vor dem wunderschönen Spielplatz, der nun wieder ein öffentlicher ist. Foto: Klaus Adam

Zahna-Elster/MZ - Es waren die Tempo-30-Schilder, die sang- und klanglos verschwanden. Sie haben für Zörnigalls Ortsbürgermeister Eckhard Krause das Fass zum Überlaufen gebracht. So dass er sich in der jüngsten Sitzung des Stadtrates von Zahna-Elster am vergangenen Dienstag mit einer ausführlichen Erklärung an Verwaltung und Räte wandte. Krause sieht Tendenzen der Ignoranz der gewählten Ortsbürgermeister seitens einiger Mitarbeiter der Verwaltung.

Und im Fazit schlussfolgert der Ortsvertreter: Protokolle würden nach seiner Vermutung „zum Teil gar nicht gelesen“. Die Verwaltung sollte für die Bürger zuständig sein und nicht umgekehrt. „Letztlich bliebe nur die Lösung, dass ich mich zurückziehe, wenn die Ortsbürgermeister nicht gebraucht werden.“

Also die Schilder: Die waren vor und hinter der Bushaltestelle in der Zörnigaller Siedlung aufgestellt worden, weil der dortige öffentliche Spielplatz für die Kleinen der Tagesstätte reserviert war, solange sie während des Kita-Neubaus in der benachbarten alten Schule ihr Interimsquartier fanden. Es bestand aber der Wunsch seitens des Ortschaftsrates und sicher auch vieler Bürger, die Temporeduzierung unbefristet weiter gelten zu lassen, wenn die Kinder in ihren Neubau eingezogen sind.

Schließlich steigen gerade an dieser Haltestelle die Schulkinder ein und aus. Und immerhin ist die Martin-Luther-Straße, um die es hier geht, auch eine Durchgangsverbindung zur Zörnigaller Landstraße (L 126). So die Begründung. Doch die Tempo-30-Schilder verschwanden unlängst, ohne dass der Ortsbürgermeister wenigstens mal informiert worden wäre, so Eckhard Krause.

Dass die große Eiche in Bahnhofsnähe aus Sicherheitsgründen mal gestutzt werden müsste, habe er öfters im Rathaus angemahnt. Immer habe es geheißen, „Keine Leute, keine Kapazitäten“. „Gottseidank“, so Krause, habe der Bauhof diese Arbeiten gerade noch rechtzeitig vor dem letzten großen Sturm erledigt.

Polizeikontrollen seien vom Ortschaftsrat gefordert worden. Denn das Einbahnstraßensystem in zwei Straßen im Ort werde nächtens oder frühmorgens zuweilen ignoriert. Schnell gefahren werde auch. Passiert sei nichts.

Zahna-Elsters Bürgermeister Peter Müller (Freie Wähler) entgegnete, dass die 30er Zone tatsächlich nur befristet war. Er habe auch nicht gewusst, dass die Schilder abgebaut worden sind. Er zog jedoch den Vergleich zu Elster, wo der Schulbus an der Bundesstraße hält, „und dort steht auch kein 30er-Schild“. „Wir können den Antrag nur erneut stellen wegen des Spielplatzes, aber ob wir das hinkriegen, weiß ich nicht.“ Peter Müller räumte aber ein, dass der Ortsbürgermeisters hätte informiert werden müssen. Er wolle das im Hause auswerten.

Was die Polizeikontrollen betrifft, könne die Stadt dies nur beantragen. Raserei gebe es nicht nur in Zörnigall, sondern auch in anderen Orten. Er sehe eine Lösung nur, wenn es gelänge, die Beamten der Polizeistation Zahna zu überzeugen, „sich da mit der Laserpistole mal hinzustellen“. Das Gerät würden die Beamten aber höchstens von Zeit zu Zeit zugeteilt bekommen.