Annaburger Sekundarschule erkunden die Elbaue Annaburger Sekundarschule erkunden die Elbaue: Zelte Fahnen und fröhliche Kinder

Prettin - Für 34 Kinder der neuen fünften Klassen der Annaburger Sekundarschule, Mitglieder des Prettiner Jugendclubs und Geschwisterkinder gab es einige Aufregung. Mit den Betreuern des Jugendclubs, Sabine und Michael Messerle, und mit Mitgliedern des Fördervereins Lichtenburg ging es auf eine erlebnisreiche Exkursion in die Elbaue. Treffpunkt war die Lichtenburg. Von dort wurde in einem großen Bogen um Prettin gewandert. Vor allem zum besseren Kennenlernen der Schüler untereinander sollte die Veranstaltung beitragen, betonte Sabine Messerle. „Die Kinder sind doch aus verschiedenen Grundschulen in die Sekundarschule Annaburg gekommen. Hauptsächlich aus Schweinitz, Annaburg, Jessen und Prettin.“ Für diesen Zweck hatten sich die Erwachsenen einiges einfallen lassen. Vom Überwinden eines Wasserhindernisses, über das Bauen einer Trage bis zum Anlegen einer Feuerstelle und mehr.
„Exkursion mit Hindernissen“, so hatten Sabine und Michael Messerle ihren jüngsten Aktionstag getauft. Nicht ahnend, dass es wortwörtlich so kommen sollte. Ein Vierteljahr Vorbereitungszeit nahm das Projekt in Anspruch, eingerechnet die Organisation und das Einholen sämtlich notwendiger Genehmigungen. Noch kurz vorm Startschuss drohte das Scheitern an bürokratischen Hürden. Doch, was lange währt, wird letztlich gut.
Glücklicherweise bewahrheitete sich der Spruch in diesem Falle. Gern hätten Messerles auch Kinder mit Migrationshintergrund in ihrer Schar gesehen. Sie sprachen darum mit Lehrern und mit den Müttern, die ausnahmslos ihre Zusage gaben, zumal ihre Kinder hellauf begeistert auf das Angebot reagierten. Doch am Treffpunkt in der Lichtenburg wartete man letztlich vergebens auf sie. Das ist besonders schade, weil hier das große Wort der „Integration“ hätte ganz praktisch und zukunftsweisend umgesetzt werden können.
An der Hirschmühle wurde ein Biwak-Platz aufgebaut, wo ausreichend Ravioli und Erbsensuppe auf die hungrigen Mäuler warteten. An der Elbe entlang erreichte die Gruppe schließlich die Wiesen am Prettiner Fährhaus. Elsbeth Schneider (72), die mit ihrem Fahrrad gerade vorbei kam, staunte nicht schlecht über so viel Action in den Wiesen, wo sonst nur der Wind zu hören ist. Gleichzeitig fand sie es „ganz toll, dass es Menschen gibt, die so etwas uneigennützig auf die Beine stellen. Und das Zelten ist doch was Spannendes für die Jugend.“ Ausruhen war am Fährhaus allerdings nicht geplant, auch wenn mancher Wanderbursche oder manches Mädel schon ziemlich pusteten.
Sport und Wissensaufgaben
Im Gegenteil, hier war Sport angesagt. Zunächst mit scharfem Auge das Ziel beim Bogenschießen anvisiert und dann auch noch zwei Osterhasen im Feld per Paintballs, kleine gelbe Farbkügelchen, beschossen. Die letzten Kräfte mobilisierten die Kinder anschließend beim Zwei-Felder-Ball, um dem Ziel der Exkursion zuzustreben. Aber selbst auf den Metern bis dorthin gab es noch etwas zu lösen. Wenn auch nur Wissensaufgaben zu Natur und Geschichte der Region.
Geschafft, aber glücklich kamen die Exkursionsteilnehmer im Touristenzentrum an. Hier hatten am Vortag fleißige Hände auf der oberen Zeltwiese Stoffvillen aufgebaut. Die meisten davon Zwei-Mann-Zelte in Iglu-Form. Sabine Messerle, welche die Aufbauaktion leitete, hob vor allem Tim Schulz hervor, der volle fünf Stunden ohne Aufforderung mithalf. Im Halbkreis standen nicht nur die Zelte der Teilnehmer sondern auch zwei große Aufenthaltszelte und über allen flatterten kunterbunt im Wind die Fahnen sämtlicher EU-Mitgliedsstaaten. Da war es an den Kindern, diese den Ländern zuzuordnen, was nicht einmal den Erwachsenen in jedem Falle leicht fiel. Wer wollte, konnte sich am Tisch von Hannelore Langhammer, Inhaberin des Woll- und Nähstübchens in Schweinitz, im Knopf annähen üben und dafür einen unikaten Einkaufsbeutel erhalten. Am Abend kamen die Eltern hinzu, es gab eine richtige Disco und das Lagerfeuer in der großen Feuerschale spendete romantisches Licht und wärmte noch lange. (mz)