Altes Pfarrhaus in Klöden Altes Pfarrhaus in Klöden: Eldorado für Gruppen

Klöden - Bis auf wenige Tage ist das Alte Pfarrhaus Klöden von nun an bis Ende August ausgebucht. Darüber hinaus sind bis Mitte November an den Wochenenden sämtliche Betten vergeben. Freilich zieht in diesem Jahr das Reformationsjubiläum in Wittenberg, und was gibt es da passenderes, als in einem historischen Pfarrhaus zu übernachten.
„Das Haus hat seit 2008 viele Freunde gefunden“, sagt Ekkehard Bechler, Jugendreferent im Evangelischen Kirchenkreis Wittenberg. Da war die Sanierung des alten Gemäuers aus dem frühen 18. Jahrhundert, einst ein Propsteisitz, abgeschlossen und als Tagungs- und Freizeitzentrum eröffnet worden.
Schulklassen auf den Spuren von Geschichte und Natur, Konfirmandengruppen, Pilger machen hier regelmäßig Station. Zu den Stammgästen gehört auch das Kirchspiel Klöden-Annaburg-Prettin, das in den Sommerferien Freizeiten für Kinder und Probencamps für die Singschule durchführt. Die Evangelische Akademie lädt Jugendliche zu Rollenspiel-Wochenenden ein.
Im Alten Pfarrhaus, gibt es insgesamt fünf Schlafräume, davon ein Zweibett- und vier Mehrbettzimmer mit jeweils eigenem Bad. Die Küche zur allgemeinen Benutzung ist mit modernen Geräten ausgestattet. Wer sich nicht selbst versorgen möchte, sollte sich bei der Buchung über Möglichkeiten des Caterings in der Region informieren. Der Tagungsraum unterm Dach verfügt über moderne Medientechnik. Im Garten des Pfarrhauses gibt es einen Spielplatz.
Klöden ist etwas für Naturliebhaber. Von hier aus bieten sich Wanderungen und Radtouren durch die Elbaue an. Die Burg im Ort lockt mit einem Museum zur Hexenverfolgung im Mittelalter. Am Riß gibt es einen Badestrand. Die Fähre nach Pretzsch liegt nur wenige Kilometer entfernt.
Der Gospelchor der Schlosskirche Wittenberg hat im Mai 2014 während der CD-Aufnahmen das Ferienlager-Feeling bei der Übernachtung in den großen Schlafräumen mit den Etagenbetten genossen. „Es gibt viele, die den Charme lieben - es ist ein Gruppenhaus“, so Bechler. Mit allem Komfort ausgestattet ist die Küche, mehrere Aufenthaltsräume laden zu gemeinsamer Arbeit wie auch Geselligkeit ein.
Aus den Galeriefenstern des Konferenzsaales im Dachgeschoss haben die Gäste einen grandiosen Ausblick in die Elbaue. Und im Garten gibt es viele lauschige Plätze zum Klönen. „Ihre Programme stellen sich die Gäste selbst zusammen“, erklärt Bechler.
Natürlich seien es in diesem Jahr mehr Gruppen mit kirchlichem Hintergrund, die das Pfarrhaus nutzen. Über eine freut sich Bechler besonders: Pfarrer Ulf Rödiger, der von 1992 bis 2000 in Prettin arbeitete und nun seine Gemeinde in Alken bei Köthen hat, bringt vom 5. bis 7. Mai 50 bis 60 Pilger aus dem großen Kirchenkreis Egeln in seine „alte Heimat“.
„Wir haben 2007 begonnen, durch die Kirchenkreise zu pilgern“, berichtet er. 2017, zum Reformationsjubiläum, sollte nun Wittenberg an der Reihe sein. „Aber das haben wir voriges Jahr schon geschafft.“ Deshalb gehe es nun unter dem Motto „Ins Praxisfeld der Reformation“ in sein altes Kirchspiel.
1529 habe es eine Kirchenvisitation durch Luther in Prettin gegeben, er sei gerade dabei, eine Urkunde dazu zu übersetzen. Rödiger will dazu in Klöden oder Prettin einen Vortrag halten und erzählen, wie die Reformation in der Praxis umgesetzt wurde.
Nach einem Gottesdienst in Wittenberg und einer kurzen Zugfahrt sollen die Pilger in Elster starten. Die Teilnehmer aus allen Orten des Kirchenkreises Egeln, der bis nach Marienborn reicht, seien querbeet im jugendlichen Alter bis über 70.
Allerdings hat das Alte Pfarrhaus von Klöden nur 32 Betten. Für die Übernachtung soll daher auch das Küsterhaus in der Nachbarschaft mit genutzt werden, einige schlafen zudem in der Pension „Zur Tenne“. Pilger stellten keine großen Ansprüche: „Wir sind Turnhallen gewöhnt“, sagt Rödiger. (mz)