Air-Force-Beach Air-Force-Beach: Höchstleistungen am See

Holzdorf/Brandis/MZ - Hawaii liegt bekanntlich in Brandis gleich um die Ecke und der Badesee sowieso. Da war es keine Frage, dass die Brandiser Bauchtanzgruppe im Hawaii-Kostüm eine der Mannschaften stellte. Denn zu einem Air-Force-Beach-Fest gehört ein sehenswertes Schlauchboot-Rennen. Das diesjährige am Samstag war aber vor allem eines: Anstrengend. Und das sowohl für die Akteure der zwölf Mannschaften als auch für die vielen Zuschauer, die alle lautstark anfeuerten.
Erfahrene Sonnenstudio-Männer
Das musste sein, denn die Strecke bis zur Wendeboje zog sich und nicht alle Teams waren so eingespielt, wie die Sieger der Vorjahre, die Männer der Mannschaft des Sonnenstudios Jessen. Ihnen sah man an, dass sie den Unterschied zwischen Paddeln und Rudern kennen. Im ersten Duell gegen die Freiwillige Feuerwehr Jessen gestartet, zogen sie zielstrebig ihre Bahn und legten mit 2:44 Minuten eine Zeit vor, die nicht mehr unterboten wurde. Möglich, dass die Herren unter ihrer Sonnenblumenverkleidung ein kleinen Solarmodul sitzen hatten. Wer weiß?
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Unter die Damenmannschaften hatten sich selbstbewusst auch die „Kids“ von der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) gemischt. Und das nicht ohne Grund. Sie waren so schnell, dass sie mit 3:58 Minuten den zweiten Platz belegten. Was aber war mit den Holzdorferinnen los? Das Team der Evangelischen Schule erklärte gegenüber der Presse bereits vor dem Start: „Wir werden sowieso Letzte. Wir haben doch noch nie ,gerudert’.“ Einige rechneten scheinbar mit allem, denn sie übergaben ihren Angehörigen sämtliche Wertgegenstände, wie die Sonnenbrillen. Dabei war das Wetter passend für sportliche Aktivitäten. Aber so richtig verausgaben wollten sich die Holzdorferinnen nicht. Vielmehr verabredeten sie sich: „Da hinten an der Boje machen wir aber mal ’ne kurze Pause und schnappen Luft.“
Doch mit dem Wettkampf kam auch der Ehrgeiz. Schließlich wollte man sich nicht umsonst in Unkosten gestürzt und die teuren schwarzen Müllsäcke zu Fransenröcken zerschnitten haben. Josi Jean (zehn Jahre) gab mit ihrer kleinen Trommel im Bug des riesigen Schlauchbootes den Takt vor und ihre Freundin Emily (zehn), ebenfalls aus der vierten Klasse, drückte am Ufer, wie alle Holzdorfer, fest die Daumen.
„Das Schwerste ist“, so sahen das die Frauen, „beim Abdriften wieder in die Richtung zu kommen.“ Da half das Orientieren an der Gegenmannschaft. In diesem Falle, der flotten Jugend von der Wasserrettung. Die Frauen kamen nur mit einer Sekunde Rückstand zurück an den Strand. Überglücklich und stolz auf ihre Leistung.
Das Spurhalten fiel auch anderen Rennteilnehmern nicht leicht. So kamen die Hawaiianerinnen, die im Übrigen mit ihrem Bauchtanz-Trainer Manfred Meißner einen Mann mit an Bord hatten, in der Nähe der Wendemarke ihren Kontrahentinnen von der Stadt Schönewalde gefährlich nahe. Und obgleich diese ein Ausweich-Manöver fahren mussten, erreichten sie mit 3:48 Minuten die schnellste Zeit bei den Frauen.
Rädchen greifen perfekt ineinander
Allerdings gehörte zum Geschehen auf dem Wasser des Brandiser Badesees nicht nur das Schlauchbootrennen. Genauso, wie die Zuschauer dieses begleiteten, erwarteten sie am späten Nachmittag auch die gemeinsamen Rettungsübungen von Bundeswehr und DLRG. Faszinierend dabei die knapp über den Baumwipfeln erfolgenden Anflüge des Rettungshubschraubers und das Herablassen eines Arztes auf das Wasser-Rettungsboot. Der zunächst vor dem Ertrinken gerettete Verletzte wurde noch auf dem Boot stabilisiert und auf einer speziellen Trage an Land gebracht. Eine Leistung, bei der alle notwendigen Rädchen perfekt ineinander griffen.
Wirbelte der Hubschrauber über dem See eine ganze Menge Wasser auf, so taten die sechs Soccer-Teams ähnliches Strand. Nur eben mit Sand. Da passierte es schon mal, dass nicht nur der Ball aus dem 15 mal 10 Meter großen Areal flog, sondern auch eine Brise feinsten Sandes. Was der guten Stimmung bei den Umstehenden absolut keinen Abbruch tat. Nur das Eis und die anderen Köstlichkeiten, die es rings um das aktive Geschehen reichlich gab, mussten etwas geschützt werden.
Teams aus je drei Spielern
Jeweils drei Spieler versuchten, den Fußball am gegnerischen Tormann vorbei im circa 1,50 Meter breiten und nur ein Meter hohen Tor unter zu bringen. Und das in zweimal fünf Minuten Spielzeit. Die Teilnehmer gaben alles und kühlten sich nach den Spielen erst einmal im wenige Schritte entfernten Badesee ab.
Mehrere Monate haben die vier zuständigen Projektoffiziere, Oberleutnant Nicole Herrmann, Oberleutnant Alexander Erich, Leutnant Martin Polzin und Hauptfeldwebel Mario Reihs, an der Vorbereitung der neunten Ausgabe des Air-Force-Beach-Festes gearbeitet. Ihnen war zum Ende der Veranstaltung hin die Freude über den gelungenen Tag anzusehen. Genau wie Standortkommandeur Oberst Franz Sauerborn. Für das nächste Mal wollen sie sich, da es mit der zehnten Ausgabe ja eine Jubiläumsparty wird, etwas ganz Besonderes einfallen lassen.
Bei den Frauen sieht die Bestenliste des Schlauchboot-Rennens wie folgt aus: 1. Schönewalde, Stadt und Erzieher, 3:48 Minuten; 2. DLRG-Kids, 3:58 Minuten; 3. Evangelische Schule Holzdorf, 3:59 Minuten.
Der Preis für das beste Kostüm ging einstimmig an die Hawaiianer aus Brandis, die vor dem Rennen noch einen exzellenten Bauchtanzauftritt hingelegt hatten.
Die Rangliste der paddelnden Männer: 1. Sonnenstudio Jessen, 2:44 Minuten; 2. Himmelfahrtsverein Brandis, 2:49 Minuten; 3. FFw Jessen, 3:11 Minuten.
Die Platzierung bei den Soccern lautete am Ende des Wettbewerbs: 1. Team „Bier“, 2. United Holzdorf und 3. Team Brandis.

