41. Sommerfest 41. Sommerfest: Axien ist (fast) 1050 Jahre

Axien - Das 41. Axiener Sommerfest - viele Einwohner nennen es seinem Ursprung entsprechend immer noch Badfest - ist ein besonderes. Es geht nicht nur einher mit der dritten örtlichen Wiesen Gaudi, sondern auch mit dem Jubiläum 1050 Jahre Axien.
Gefälschte Urkunde
Aber wie das historische Daten so an sich haben - sie sind gelegentlich ungenau überliefert. Und so musste Janet Leder - sie moderierte den Heimatabend, mit dem das Festwochenende startete - einräumen: „Die erste urkundliche Erwähnung Axiens stammt von 965. Doch das ist leicht geschummelt.“ Denn die Urkunde sei, laut Fachleuten, die es wissen müssen, eine Fälschung. „Eigentlich wird wohl erst in 100 Jahren das 1 050. Jubiläum begangen.“
Doch davon ließen sich die auf dem Festgelände - dem früheren Freibad-Areal - Versammelten die Feierlaune nicht trüben. In anderthalb Stunden wurde am späten Freitag ein Heimatabend zelebriert, der trotz schweißtreibender Temperaturen unter dem Schleppdach des Hauptgebäudes kaum Wünsche offen ließ und das zahlreich erschienene Publikum (Janet Leder: „Axien hat heute 800 Einwohner und fast alle sind jetzt hier.“) begeisterte.
Selbst gemachte Nummern
Die Akteure stammten bis auf die Prettiner Sportfrauen, die sehenswert zu Musical- und Filmmelodien tanzten, alle aus Axien. Und immer wieder wurde in der Moderation und in Darbietungen Bezug auf die Historie des Ortes genommen. So befasste sich ein Programmpunkt mit Institutionen, Vereinen und Einrichtungen, die es in Axien früher gab.
Die bebilderte Palette reichte da vom Klingel-Peter, der Nachrichten per Fahrrad verbreitete, über Schachspieler, eine Fußballelf, Spielleute, eine eigene Schule (gegenwärtig hat Axien 40 Schulkinder, die alle außerhalb unterrichtet werden), die noch immer existierende Feuerwehr (in historischen Monturen) bis hin zum Schweinehaschen, das früher mal beim Badfest stattfand (es wurde nachgestellt), und zum Turmspringen (ins nicht mehr vorhandene Badebecken). Die bejubelte Show endete mit dem gemeinsam gesungenen Song „Ein Hoch auf uns“ von Andreas Bourani.
Bis dahin hatte sich ein bunter Reigen von Auftritten aneinander gefügt. Als Premiere (und künftige Tradition) wurde unter Leitung von Bettina Lieschke ein Bändertanz in ganz eigener Choreografie gezeigt. Außerdem traten die tanzenden Countrygirls (reifere und ganz junge) mehrfach in Aktion, der „Liedgut“-Chor mit Almuth Heinze sang Heimatlieder von „Ja, wir san mit’m Radel da“ bis „So ein Tag, so wunderschön wie heute“, die „Newcomer“ (Jugendliche) spannten einen „Pulverschnee und Jagertee“ betitelten bewegten Bilderbogen um winterliche Freuden, der Landmann (Timo Kondritz) wärmte Trastsch zurückliegender Monate auf (zum Beispiel, dass sich die Pfarrersfrau ausgesperrt hatte und deshalb Fenstern musste), die Jugendfeuerwehr machte mit Sängerin Belinda Walder aus Helene Fischers „Atemlos“ ein Adrenalin gepeitschtes „Atemschutz“ und das Männerballett bewegte sich zu voXXclub -Klängen. (mz)