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35. Elster-Elbe-Fahrt  35. Elster-Elbe-Fahrt : Im Fluss der Lebensfreude

Von Gabi Zahn 09.05.2016, 06:55
Gut gelaunt sind die Teilnehmer der 35. Elster-Elbe-Fahrt beim Start in Arnsnesta.
Gut gelaunt sind die Teilnehmer der 35. Elster-Elbe-Fahrt beim Start in Arnsnesta. G. Zahn

Elster/Arnsnesta - Was für ein Samstagmorgen am Ufer der Schwarzen Elster in Arnsnesta (Brandenburg)! Die Luft ist trunken vom Frühling, und es scheint, als würden Amsel, Drossel, Fink und Star in den Kronen der sattgrünen Bäume den Kanuten zur 35. Elster-Elbe-Fahrt höchstpersönlich ein Willkommenskonzert anstimmen.

„Das Wetter haben wir bei uns in Elster gemacht, deswegen ist es heute so herrlich!“, frohlockt Lutz Rotte vom gastgebenden Verein „Harmonie“, als er sich zur Begrüßung der etwa 70 Wasserwander- freunde Gehör verschafft. Es sächselt und berlinert in den Reihen. Auch „Plattdütsch“, gemischt mit „Bremer Schnak“, und englische Worte klingen über die Wiese.

Alle sind bemüht, die Ausrüstung für die 35 Kilometer lange Tour in wenigen Minuten startklar zu machen. Für die meisten ist es Routine, denn durchweg alle Teilnehmer paddeln für ihr Leben gern, oft viele hundert Kilometer im Jahr, „und jedes Mal sind wir auf einem Fluss der Lebensfreude“, bekundet Renate Kiefer aus Bremen. Sie erinnert sich: „Wir hatten auch schon anderes Wetter hier in Arnsnesta. 2010 waren es nur sechs Grad und Regen, als wir losgepaddelt sind.

Am Abend habe ich mir den Fuß gebrochen. Der ist aber längst wieder heil, und wir kommen seit zehn Jahren hier her, weil es so wunderschön ist!“ Auch Dietz Ebeling aus Plauen und Ehefrau Gabi zählen zu den Stammgästen der Tour. Als er sich auf der Wiese schon mal probeweise ins Boot setzt und die Grashalme links und rechts beiseite streicht, scherzt Erwin Feix aus Elster: „Du willst wohl ins Wasser getragen werden?“ So ist es freilich nicht. Die Ebelings nutzen diesmal ein Vereinsboot der Gastgeber, mit dem sie erst einmal „Tuchfühlung“ aufnehmen wollen.

Zum ersten Mal mit dabei sind Nico Basson aus Plauen, gebürtiger Südafrikaner, und sein Freund Koos du Plessis, der mit den Kindern aus Somerset West nahe Kapstadt zu Besuch gekommen ist. „Wir sind begeisterte Kanuten, bei uns sind aber die Flüsse viel wilder“, lässt er wissen. So freuen sich die Männer und ihre Söhne Antoine, Sebastian und Liam auf eine echte Wellnesstour.

Sie werden nicht enttäuscht, denn alles passt perfekt. „Sonne satt, eine traumhaft schöne Natur, reichlich Wasser in der Elster, und Rückenwind noch dazu“, vermeldet Marco Trabitz fast acht Stunden später, als er im „Lumpensammlerboot“ die Fähre bei Elster passiert und mit den letzten Paddelschlägen am heimischen Bootshaus anlegt. Als Mitorganisator der Tour hatte er am Bootssteg in Arnsnesta das Ablegen der Boote überwacht und war als Letzter losgepaddelt.

Zwischendurch beim Landgang in Jessen führte der Weg zum „Italiener“ auf den Markt, wo gut gespeist wurde. Und nach Ankunft in Elster lockt dann die berühmt-berüchtigte Kuchentafel der Elsteraner Kanuten-Frauen mit ihren „vier Sorten: staubtrockener, trockener, nasser und klitschnasser Kuchen“, wie ihn Lutz Rotte stets anpreist. Das Paddeln scheint jedes Mal so viel Hunger zu machen, dass nichts davon übrigbleibt. Beim zünftigen Kanutenball klingt die 35. Elster-Elbe-Fahrt spät in der Nacht aus. (mz)

Einen Brückenplatz zum Winken haben sich hier Emma Kühne, Ilona Posselt, Jürgen Gadegast und Reinhard Kühne aus Arnsnesta gesichert.
Einen Brückenplatz zum Winken haben sich hier Emma Kühne, Ilona Posselt, Jürgen Gadegast und Reinhard Kühne aus Arnsnesta gesichert.
Zahn
Marco Trabitz gibt den Gästen aus Südafrika Starthilfe. Im Boot sitzen die Freunde Nico und Koos sowie ihre Kinder Antoine, Sebastian und Liam.
Marco Trabitz gibt den Gästen aus Südafrika Starthilfe. Im Boot sitzen die Freunde Nico und Koos sowie ihre Kinder Antoine, Sebastian und Liam.
Zahn