25. Jubiläum des Gymnasiums Jessen 25. Jubiläum des Gymnasiums Jessen: Symbolkreis ums Schulhaus

Jessen/MZ - Mit Blumen, Herzen und Sonnen ist der große knallgelbe Ballon der Klasse 8c bemalt. An seinem „Schwänzchen“ hängt eine Ansichtskarte vom Gymnasium Jessen, auf welcher der Finder über das 25. Jubiläum der Bildungseinrichtung, das man schon die ganze Woche über eifrig feiert, aufgeklärt und um eine baldige Rückmeldung gebeten wird.
Jede Klasse hat solch einen mit Helium gefüllten Ballon - natürlich in verschiedenen Farben - gestaltet. Die 5b zum Beispiel verzierte ihren mit den Namen aller Mädchen und Jungen und setzte das Logo des Gymnasiums hinzu. Insgesamt sind es 28 Ballons, die am Freitagmorgen zum Start des so genannten Tags der Schüler in den strahlend blauen Himmel aufgelassen werden. Als Kulisse dafür bilden alle Gymnasiasten mit ihren Lehrern eine lange Menschenkette, die rund um das Y-förmige Schulobjekt reicht.
Begleitende Worte
Lucas Könnecke (10a) aus Elster spricht dazu ein paar Worte. Der Kreis solle zeigen, „dass wir alle gemeinsam unsere Aufgaben erfüllen und unsere Ziele verfolgen. Wir sind weltoffen, für andere Völker und Kulturen, unser Handeln ist von Toleranz und gegenseitiger Achtung geprägt. Wir freuen uns sehr, dass sich in unseren Kreis unsere Comenius-Gastschüler aus Polen, Italien, der Türkei, Ungarn und den Niederlanden eingereiht haben.“ Die Ballons, so Lucas Könnecke, werden „als Zeichen der Völkerverbundenheit, für ein gemeinsames Leben aller Menschen auf der Erde“ aufgelassen. „Wir würden uns freuen, wenn sie auf viele Gleichgesinnte treffen, mit denen wir unsere Gedanken austauschen oder in Kontakt treten können.“
Bis in den Nachmittag ist das Gymnasium am Freitag ein offenes Haus. In allen „Sälen“ und auf allen Höfen sowie dem benachbarten Sportplatz und in der Turnhalle laufen Angebote für die Schüler. Zentrale Anlaufstelle ist das Forum. Dort gestalten Fachlehrer für Chemie und Physik, unterstützt von einigen Schülern und unter gelegentlicher Mitwirkung des Publikums in drei Durchgängen jeweils eine anderthalbstündige Wissenschaftsshow. Dabei geht es um Schaueffekte, wie der stellvertretende Schulleiter Klaus-Peter Goblirsch sagt, weniger darum, die Phänomene oder Gesetzmäßigkeiten dahinter zu erklären. „Danach können sich die Schüler bei ihren Lehrern erkundigen.“
Nicht zum Angebot des Sportunterrichts am Gymnasium gehört das Waveboarden, wie Lehrerin Rike Weise erzählt. Für die Waveboard-Staffel beim Tag der Schüler haben sich in der Turnhalle daher nur Jugendliche angemeldet, die damit ihre Freizeit verbringen. Das seien zwei oder drei pro Klasse.
Eine Sache für alle Schüler jeder Klasse ist hingegen der Wettbewerb, der sich Mattenhorn nennt. Aus Kästen und Matten wurde ein Berg errichtet (analog des Matterhorns), den die komplette Klasse schnellstmöglich besteigen muss.
Michael Hede betreut das Dauerhang-Quiz in der Turnhalle. Ein Schüler hängt sich an die Sprossenwand. Und solange er dies aushält, darf ein zweiter Schüler Quiz-Fragen beantworten und Punkte sammeln. Am effektivsten gelingt dies am Freitag Annika Heinrich.
Seit Februar wurde an den teils verblüffenden Großexperimenten der Wissenschaftsshow getüftelt. Ein Knallgas-Schuss aus einer Pappröhre markiert den Auftakt. Danach dreht Bruce der fliegende Hai eine Runde durchs Forum und Zauberwasser sorgt für einen kleinen Brand. Per Funkeninduktor werden Blitze erzeugt, die Papier durchschlagen und einen Zehn-Euro-Schein entflammen. Luftkanonen versetzen mittels stabiler Wirbelringe auf etliche Meter Entfernung lange Haare in Bewegung. Ein alkoholfreies Bier sorgt für eine optische Täuschung und eine menschliche Hochspannungskette lässt von einem Handy Musik erklingen. Hundebellen und Wolfsgeheul aus Glaskolben gehören ebenso zur Palette der Darbietungen wie lange Styropor-Stangen, die mir nix dir nix in einer kleinen Damenhandtasche verschwinden, oder ein implodierendes Bierfass.
Blick in einen Hubschrauber
Erstaunliches ganz anderer Art spielt sich draußen ab. Magnete hier sind das Bull-Riding der Kinderarena Leipzig mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden beim Drehen und Kippen der Tierattrappe für die jungen Reiter, die Go-Karts und der Infrarot-Schießstand vom SMC Klöden sowie der SAR-Hubschrauber der Bundeswehr aus Holzdorf, den Pilot Ralf Umhang und sein Team den schaulustigen Schülern und Lehrern erklären. Aber auch die Jessener Feuerwehr, eine Hüpfburg und diverse Spiele-Angebote finden ihre Anhänger. Der „Club der jungen Pädagogen“ animiert alle Gymnasiasten, an einem Schulkunstwerk mitzuwirken, wie Selina Schiepe (10b) aus Purzien der MZ erläutert. Entlang der Äste von großen Baumsilhouetten, die auf riesigen Tafeln vorbereitet wurden, sollen die Mädchen und Jungen klassenweise ihre bunten Fingerabdrücke als Blätter hinterlassen.
In verschiedenen Räumen vom Schulhaus werden den Vormittag über mehrere Gesprächsrunden mit ehemaligen Gymnasiasten angeboten. Sie geben Einblicke in ihr berufliches Leben nach dem Abitur und fungieren somit als Karriereberater für die nächste Absolventengeneration. Susann Blum (MDR-Fernsehen) und Robert Schulz (RTL-Radio 89.0) ziehen beispielsweise zahlreiche Medieninteressierte an. Ihr Tipp für einen Einstieg in diese Branche: Schon während der Schulzeit erste Praktika in Angriff nehmen.