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193. Heimatfest Schweinitz  193. Heimatfest Schweinitz : Jubel-Heimatabend

Von Detlef Mayer 06.07.2018, 13:00
Die Cheerleader des Schweinitzer Spielmannszugs begeisterten unter anderem als flotte Cancan-Tänzerinnen.
Die Cheerleader des Schweinitzer Spielmannszugs begeisterten unter anderem als flotte Cancan-Tänzerinnen. D. Mayer

Schweinitz - „Weißt du, wozu der Wal gehört?“ Die prompte Antwort: „Zu den Säugetieren.“ Folgefrage: „Und der Hering?“ Darauf erwiderte der Dialog-Partner kess: „Der gehört zu den Pellkartoffeln.“ Damit hatten die beiden jungen Sketch-Akteure der Schweinitzer Tagesstätte „Birkengrund“ die Lacher beim Heimatabend des 193. Schul- und Heimatfests am Mittwoch allemal auf ihrer Seite.

Die Ausgabe im 50. Jahr war nicht nur ein Jubiläum-Heimatabend, sondern mit dreieinhalb Stunden auch ein rekordverdächtiger. Dennoch hatte er eigentlich keine Längen. Im Gegenteil: Auf Zugaben wurde konsequent verzichtet. Aber 50 Jahre Heimatabend-Geschichte aufzuarbeiten, aktuelle Nuancen hinzuzufügen und ausgehend von den Vorgängern sogar einen Ausblick in die Moderatoren-Zukunft zu geben, dauert seine Zeit.

Die ersten Töne des Abends gehörten dem aus Ehemaligen zusammengestellten Schweinitzer Schulchor mit seinem früheren Leiter Franz Seifert, der viele Jahre auch Regie für den Heimatabend geführt hat. Und wie damals bekam er von „seinen Schülern“ vorm Verlassen der Bühne je eine Rose überreicht.

Historie nachgespürt

Die einstigen Heimatabend-Moderatoren Maike Niendorf und Dietmar Tomczak übernahmen es, in die Historie der Veranstaltungsreihe zu blicken. Bis 1959/ 60 reicht diese zurück. Herbert Müller spielte damals mit der Theatergruppe auf dem Schulfestplatz. Um vom Wetter unabhängig zu werden, verlegte man die Darbietungen in den „Goldenen Löwen“, damit wurde 1967 der erste offizielle Heimatabend ins Leben gerufen.

Zu Theater- und Singegruppe bzw. Chor kamen bald auch Tänzerinnen unter Leitung von Waltraud Krahlisch und später Petra Lehmann hinzu. Es folgte der Umzug in den Saal der „Weintraube“. Zu den Akteuren stieß die Sketch- und Männersportgruppe um Karl-Heinz (Charly) Meinhardt. Die erste Mikrofon-Anlage bastelte Günter Gleißert aus technischen Utensilien des Physik-Kabinetts und der erste Scheinwerfer stammte noch aus Kriegszeiten.

Der Heimatabend war so beliebt, dass er neben der öffentlichen Generalprobe am Dienstag stets Mittwoch und Donnerstag stattfand, weil der Saal die Zuschauer gar nicht aufnehmen konnte. Am Ende des Exkurses stutzte Dietmar Tomczak: Der erste Heimatabend war 1967, jetzt haben wir 2018, das sind doch 51 Jahre. Maike Niendorf hatte die Lösung: 1984 fiel der Heimatabend aus, weil Franz Seifert als Regisseur krank war.

Die MZ hat auch mal nachgerechnet: Die ausgefallene Veranstaltung berücksichtigt stimmt zwar, dass Schweinitz 2018 das Jubiläum 50 Jahre Heimatabend feierte, aber es handelte sich bereits um die 51. Ausgabe.

Schlag auf Schlag rollte das Nummernprogramm. Die Kita-Kinder kamen als Fische, die Grundschüler sangen, tanzten und schauspielerten ebenfalls. Nadine Müller, ihre Moderatorenzeit begann 2009, holte Daniel Lehmann auf die Bühne. Er betonte, weniger als Vize-Bürgermeister von Jessen anwesend zu sein, vielmehr als Überbringer einer Video-Botschaft von Bürgermeister Michael Jahn.

Die wurde dann auf Leinwand eingespielt: Jessens Stadtoberhaupt grüßte aus dem russischen St. Petersburg, wo er gerade mit der deutschen Nationalmannschaft der Bürgermeister weilt.

„Opfer“ der Putzfrauen

Daniel Lehmann wurde etwas später noch „Opfer“ der beiden Putzfrauen und einstigen Moderatorinnen Jenny Scholz und Linda Kappert. Sie fragten ihn, wie ihm das Heimatfest in Schweinitz bislang gefalle. Und Lehmann ließ sich hinreißen zu sagen, dass er das Jessener noch schöner finde. „Das war der falsche Satz“, entgegneten die beiden Schlabberschnuten unter dem Gejohle der Leute im Zelt.

Der Schweinitzer Männerchor durfte natürlich nicht fehlen, ebenso wenig die Cheerleader des Spielmannszugs, die Popgymnastik-Gruppe und das Party-Ensemble. Die aktuellen Moderatoren Eva-Marie Zimmermann und Karl-Peter Unkrodt (der zudem mit Niclas Gleißert als Band zu hören war) übergaben den Staffelstab an ihre Nachfolger Lilu Bernhard und Willi Giffey.

Neu dabei waren eine Singegruppe um Bernd Scheibe, Dirk Nowak und Ulf Seifert als Instrumental-Duo sowie Lilu, Laura, Willi und Paul als „Abba“. Heimatverein-Chef Dirk Nowak wandte sich ans Publikum: „Wir sind auf Spenden angewiesen.“ Und der Sketch „Das Denkmal“ (ein lebender Denkmal-Darsteller spielt allerhand Streiche), 1975 erstmals mit Charly Meinhardt als Denkmal aufgeführt, erlebte seine Reanimation. (mz)

Wie früher: Rosen für den einstigen Chor- und Programmleiter Franz Seifert
Wie früher: Rosen für den einstigen Chor- und Programmleiter Franz Seifert
Mayer
Moderatoren-Nachwuchs: Lilu Bernhard und Willi Giffey
Moderatoren-Nachwuchs: Lilu Bernhard und Willi Giffey
D. Mayer
Die Popgymnastik-Frauen als Luftpumpen-Orchester
Die Popgymnastik-Frauen als Luftpumpen-Orchester
D. Mayer
Aus dem Sketch „Das Denkmal“
Aus dem Sketch „Das Denkmal“
Mayer
Laura und Lilu als Abba-Sängerinnen
Laura und Lilu als Abba-Sängerinnen
Mayer