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Zurück in die Heimat Zurück in die Heimat: Tätowiererin macht sich in Mansfeld selbstständig

Von Tina Edler 02.03.2019, 10:00
Sandra Ehm und Lebensgefährte Frank Stedtler eröffnen in Mansfeld ein eigenes Tattoostudio.
Sandra Ehm und Lebensgefährte Frank Stedtler eröffnen in Mansfeld ein eigenes Tattoostudio. Maik Schumann

Mansfeld - Die Wand ist mit bronzefarbener Tapete verkleidet, goldene Bilderrahmen zieren farbige Zeichnungen von Tieren, Totenköpfen und einem Leuchtturm. Auf der Ledercouch vor der Wand sitzt Sandra Ehm und schaut zufrieden in den Raum. „Es fehlen nur noch kleine Details, ein bisschen Deko. Dann ist alles fertig“, sagt sie. Fertig ist dann ihr erstes eigenes Tattoostudio namens „Farbvollendet“, das sie gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Frank Stedtler in der Friedensallee in Mansfeld eröffnet.

„Ich hatte schon länger überlegt, meinen eigenen Laden zu haben“, sagt Ehm, die eine Ausbildung zur gestaltungstechnischen Assistentin abgeschlossen hat. Doch erst im vergangenen Jahr stießen sie und ihr Lebensgefährte auf die Immobilie in Mansfeld. „Das war perfekt, denn ich wollte unbedingt wieder näher an der Heimat arbeiten“, sagt die 30-Jährige, die in Klostermansfeld wohnt.

In Aschersleben Tätowieren gelernt

Nachdem sie ein paar Jahre in der Werbebranche tätig war, begann sie vor sieben Jahren in einem Tattoostudio in Aschersleben zu arbeiten. Künstlerisch interessiert sei sie schon immer gewesen, male und bastle in ihrer Freizeit sehr gern. „Doch vor dem Tätowieren hatte ich immer großen Respekt“, sagt sie.

Dennoch startete sie den neuen Job in Aschersleben und pendelte zeitweise sogar zusätzlich noch in ein Tattoostudio nach Halberstadt. Bei der vielen Fahrerei blieb aber die Zeit für Freunde und Familie auf der Strecke. Vor allem mit ihrem Lebensgefährten Frank wird sie davon künftig mehr haben, denn der gelernte Maler und Lackierer wird auch im Laden mitarbeiten.

Als sogenannter Shopmanager wird er sich um die Aufträge und andere anfallende Arbeiten kümmern. Bereits im Vorfeld hat er dem Geschäft mit eigenem handwerklichen Geschick seinen Stempel aufgedrückt. „Der Tresen ist selbst gebaut und auch die Holzvitrine habe ich selbst gemacht“, sagt Stedtler stolz. Für ihren Traum vom eigenen Laden haben die beiden in den vergangenen zwei Monaten aus den Räumen der ehemaligen Volksbank-Filiale ein ganz neues Objekt geschaffen. Wände wurden gesetzt, Räume neu aufgeteilt und neue Böden verlegt. Nur die Rampe im Eingangsbereich blieb unverändert. „Die wollte ich unbedingt behalten, damit der Laden auch barrierefrei ist“, sagt Ehm.

Tätowiererin ohne Tattoo

Selbst ist Ehm übrigens nicht tätowiert. „Die meisten sind immer ganz verwundert und finden es ganz witzig, wenn sie das hören“, sagt sie. Schlimm finde sie das als Tattookünstlerin nicht. Immerhin ginge es darum, „wie gut ich tätowiere und zeichne“, und nicht darum, wie viele Tattoos sie selbst habe, sagt Ehm. Der fehlende Körperschmuck auf ihrer Haut habe aber nichts mit der Angst vor den möglichen Schmerzen zu tun. „Ich will mich schon tätowieren lassen. Aber ich habe bisher einfach noch nicht das perfekte Motive für mich gefunden“, sagt sie.

Freund Frank hingegen kann zahlreiche Bilder auf Armen, Beinen und Rücken vorweisen. Die meisten davon natürlich von Freundin Sandra gestochen - auch ihr eigenes Konterfei auf seiner Wade. „Das war schon komisch, sich selbst zu zeichnen“, sagt Ehm.

Der Tattoo-Laden „Farbvollendet“ eröffnet am 1. März, 14 Uhr, in Mansfeld. (mz)