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White Dinner am Kunstzuckerhut White Dinner am Kunstzuckerhut: An das kleinste Detail gedacht

Von Susann Salzmann 14.07.2015, 11:38
Auch Petra Stein, Bärbel Brzezinski, Angelika Priese, Kerstin Preuße und Petra Hamann (v.r.) amüsieren sich prächtig beim White Dinner.
Auch Petra Stein, Bärbel Brzezinski, Angelika Priese, Kerstin Preuße und Petra Hamann (v.r.) amüsieren sich prächtig beim White Dinner. Susann Salzmann Lizenz

Hettstedt - Weiß ist Trumpf. Nicht nur bei einer Hochzeit.

Das White Dinner soll seinen Ursprung in Paris im Sommer 1988 haben, als der Franzose Francois Pasquier seine private und überfüllte Gartenparty auf einen öffentlichen Platz verlegt hat. Zu den Folgeveranstaltungen in Frankreich bringen die Besucher ein dreigängiges kaltes Menü inklusive der Getränke mit. In Frankreich ist das Fest unter der Bezeichnung „Dîner en blanc“ bekannt. In Deutschland findet das White Dinner in Städten wie Hamburg oder Leipzig statt.

Vielmehr auch dann, wenn offiziell zum sogenannten „White Dinner“ eingeladen wird. Dabei sind nicht nur die Besucher von Kopf bis Fuß in Weiß gekleidet. Nein, auch Accessoires, Tischdeckchen, Vasen, Fläschchen oder Sitzkissen sind in edlem Weiß gehalten. So war es auch am Wochenende beim Fest am Kunstzuckerhut in Hettstedt.

Am Tisch von Hans-Joachim Werner hat man zu dem Anlass vor der Kulisse des städtischen Kunstzuckerhutes an das kleinste Detail gedacht. Sogar auf weiße Blüten in den Vasen haben die Hettstedter geachtet. Holunder ziert in Weiß den Tisch. Einige Farbnuancen dunkler setzt sich lediglich der Sekt im Sektglas ab, mit dem die Truppe auf einen gemütlichen Abend anstößt. Eine weiße Stoffhose, ein gleichfarbiges Hemd und ein Cappi kleiden den 60-Jährigen.

Extra zu diesem Anlass neu gekauft, sagt er lachend und verkündet, dass die Weiß-in-Weiß-Kombination nach dem Dinner nicht im Schrank verschwindet. Für das Wochenende ist das ein guter Kleidungsstil, findet er. „Und zum blauen Cabrio bieten die Sachen einen guten Kontrast“. Dann natürlich ohne die Kopfbedeckung. Die werde fortan wohl nur noch als Sonnenschutz dienen. Auf der Holzbank hat er es sich bequem gemacht. Doch die Besucher konnten durchaus ihre eigenen Tisch- und Sitzmöbel mitbringen.

Wer dem Motto „Picknick“ bei der dritten Auflage im nächsten Jahr noch intensiver frönen will, kann zu diesem Anlass auch eine (weiße) Picknickdecke mitbringen. Nur, weil es als „Weißes Essen“ deklariert ist, heiße das nicht, dass jeder, der kommen möchte, vollständig in Weiß gekleidet sein müsse. „Notwendig, dass man sich ein bisschen zum Weiß bekennt, ist aber trotzdem vonnöten“, sagt Harald Illmer, erster Vorsitzende des Kunstzuckerhutvereins.

Weg vom Einerlei des Alltags

Ob mit weißem Picknicktisch, weißen Leuchten, weißem Schmuck – die Veranstaltung führt heraus aus dem Einerlei des Alltags. Und sie macht auch der sechsjährigen Mia-Sophie aus Wiederstedt Spaß. Im weißen Sommerkleid mit Rüschen dreht der Wirbelwind tanzend seine Runden um den Kunstzuckerhut herum. Eine völlig neue Erfahrung auch für ihre Mutter. „Ich kannte das vorher noch gar nicht“, sagt Julia Lohmann und lässt sich auf ein Tänzchen mit dem Töchterchen ein.

Auch Angelika Priese, ehemalige Hettstedterin, kannte die Tradition des White Dinners bislang nicht. Durch Freunde hat sie davon erfahren und einen Tag vorher für Gatten Klaus noch passende Kleidung ausgesucht. „Nächstes Mal kommen wir vielleicht sogar mit weißem Picknickkorb“, so die jetzige Heilbronnerin. Wie gut sie zur diesmaligen Auflage von White Dinner vorbereitet ist, zeigt sich kurz darauf, als sie für das Essen nur weiße Pappteller austeilt. (mz)

Julia Lohmann aus Wiederstedt dreht mit Tochter Mia-Sophia ein Tänzchen vor dem Zuckerhut.
Julia Lohmann aus Wiederstedt dreht mit Tochter Mia-Sophia ein Tänzchen vor dem Zuckerhut.
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Hans-Joachim Werner, Klaus Hamann, Detlef Brzezinski, Hello Stein und Klaus Priese (v.l.) stoßen an.
Hans-Joachim Werner, Klaus Hamann, Detlef Brzezinski, Hello Stein und Klaus Priese (v.l.) stoßen an.
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