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Reise nach Rom Warum ein Erzieher aus Hettstedt eine Privataudienz bei Papst Franziskus erhält

Auch einige Menschen aus Mansfeld-Südharz werden am 23. Oktober mit im Bus in Richtung Rom sitzen. Einer von ihnen ist Sebastian Gebhardt.

Von Beate Thomashausen 21.10.2021, 12:34
2016 konnten viele Teilnehmer der Pilgerreise „Mit Luther zum Papst“ den seit 2013 amtierenden Papst Franziskus persönlich erleben.
2016 konnten viele Teilnehmer der Pilgerreise „Mit Luther zum Papst“ den seit 2013 amtierenden Papst Franziskus persönlich erleben. Foto: Julia Lehnert/Bistum

Eisleben/Hettstedt/MZ - „Eine Audienz beim Papst? Das ist was Besonderes und Einmaliges im Leben“, sagt Sebastian Gebhardt. Er arbeitet als Erzieher beim Hettstedter Kolpingwerk und hat sich für die Bus-Pilgerreise „Mit Luther zum Papst“ beworben und wurde angenommen. Nun wird er als Busbegleiter in dem Reisebus mitfahren, der sich am 23. Oktober in Aschersleben in Bewegung setzt und Leute aus Mansfeld-Südharz und Halle einsammelt. Gebhardt ist ganz gespannt, was ihn in Rom und im Vatikan erwarten wird. „Ich war zwar schon privat in Rom, aber das ist nun etwas ganz Besonderes. So etwas werde ich wohl nur einmal in meinem Leben erfahren.“

Gebhardt wird einer von rund 500 Pilgern aus Mitteldeutschland sein, die am Samstag nach Rom reisen. Mit zehn Reisebussen werden die Pilger aus Mitteldeutschland auf Tour gehen. Ihre einwöchige Pilgerreise steht dabei unter der Überschrift „Mit Luther zum Papst“ und damit vor allem im Zeichen der Ökumene. Wie Sebastian Gebhardt werden an Bord der Reisebusse auch zahlreiche evangelische Christen sein.

Höhepunkt der ökumenischen Reise wird bereits am Montag, 25. Oktober, die Privataudienz bei Papst Franziskus sein. Initiiert ist das Großprojekt von der Arbeitsstelle für Jugendpastoral im Bistum Magdeburg, dem Kinder- und Jugendpfarramt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und dem Kinder- und Jugendpfarramt der Evangelischen Landeskirche Anhalts, ist von Julia Lehnert vom Projektteam zu erfahren.

Nach einer ersten erfolgreichen ökumenischen Romreise, die im Jahr 2016 unter anderem im Rahmen des Reformationsgedenkens stattfand, geht die Ökumene daraus bestärkt weiter. Lehnert: „Als Christen verschiedener Konfessionen wollen wir miteinander unterwegs sein: eine gemeinsame Reisegruppe aus dem Land der Reformation an den zentralen Ort katholischen Glaubens.“ Im Vordergrund der Reise stehen dabei Begegnungen der Christen.

Am Dienstag und Mittwoch warten verschiedene touristische Ziele auf die Teilnehmenden. Der Donnerstag ist als gemeinsamer Ausflugstag geplant. Es geht nach Castel Gandolfo, zur Papstresidenz am Albaner See. Hier wird es einen gemeinsamen Gottesdienst mit Kardinal Koch, dem Präsidenten des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, geben.

Darüber hinaus findet bereits am Sonntag die Preisverleihung des Ökumenepreises der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) statt. Bereits im März wurde dem Projekt „Mit Luther zum Papst“ dieser Preis verliehen.

An der Preisverleihung sowie an der Papstaudienz werden die drei leitenden Geistlichen der beteiligten Kirchen teilnehmen. Landesbischof Friedrich Kramer von der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Bischof Dr. Gerhard Feige vom Bistum Magdeburg und und Kirchenpräsident Joachim Liebig von der Evangelischen Landeskirche Anhalts werden dann mit vor Ort sein.

Gebhardt freut sich besonders auf die Audienz beim Papst, aber ist auch schon gespannt auf die Kirche „San Bartolomeo all Isola“, die von Papst Johannes Paul II. im Jahr 2002 den modernen Märtyrern des 20. Jahrhunderts gewidmet wurde. „Dort werden Reliquien von bekannten Persönlichkeiten gezeigt. Das finde ich zum Beispiel spannend.“ Aber er ist sich sicher, dass allein schon die Pilgerfahrt nach Rom ein kleines Abenteuer werden wird.