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Vor 20 Jahren Vor 20 Jahren: "Umweltkantate" wird im Hettstedter Gymnasium uraufgeführt

18.11.2016, 09:00
Das Wilhelm und Alexander von Humboldt Gymnasium in Hettstedt
Das Wilhelm und Alexander von Humboldt Gymnasium in Hettstedt Archiv

Hettstedt - Am 9. November 1996 wurde am Hettstedter Markt-Gymnasium, das heute den Namen der Brüder Alexander und Wilhelm von Humboldt trägt, Musikgeschichte geschrieben.

Uraufführung der Kantate erregt Aufsehen

Der Schulchor unter Leitung von Dorothea Köhler, unterstützt von einem Gitarrenensemble (Leitung: Heidemarie Schmücking und Bodo Tempel), erregte mit der Uraufführung der Kantate „Ohne Natur vergeht unser Leben“ (Musik: Siegfried Bimberg, Text: Hanna Helling) über die Stadt hinaus Aufsehen. Kritiker sprachen von einem „Ereignis“, und manch einer fragte sich, wie so etwas in dem Gymnasium einer kleinen Stadt überhaupt möglich sein konnte.

Schließlich hatten da nicht Mitglieder des Landesjugendchores auf der Bühne gestanden, sondern Mädchen und Jungen, wie sie wohl in jedem Gymnasium zu finden sind. Gemeinsam mit einem kleinen Lehrerchor (Leitung: Heidemarie Schmücking) brachten sie ein Projekt zum Abschluss, das Staunen erregte. Insgesamt 13 ausverkaufte Aufführungen (auch zum Sachsen-Anhalt-Tag und in der Partnerstadt Bergkamen) wurden mit begeistertem Beifall bedacht.

Die Umstände, die zur Uraufführung des Werkes führten, erscheinen mit dem Abstand der Jahre fast wie das Drehbuch zu einem Film: Eine erfolgreiche Musikpädagogin – in diesem Fall Dorothea Köhler, die den Stadtsingechor Halle zu einem Spitzenensemble formte, - landete durch des Geschickes Mächte als Musiklehrerin für eine gewisse Zeit am Gymnasium einer kleinen Stadt.

Sie sucht und findet dort Verbündetet für ein Projekt, das schließlich die ganze Schule in Atem hält. Im Laufe der Zeit wächst bei Lehrern und Schülern ein regelrechtes Feuer der Begeisterung, wie man es auf der Leinwand schon des Öfteren erlebt hat, nicht aber in einer hiesigen Schule.

Künstlerisches Projekt war dem Umweltschutz gewidmet

In alle Fachbereiche des Gymnasiums strahlt die Vorbereitung des dem Umweltschutz gewidmeten künstlerischen Projekts aus, es inspiriert Mädchen und Jungen zu eigenem Schaffen, regt Denkprozesse an und bringt viel in Bewegung. Krönender Abschluss ist ein denkwürdiges Konzert, bei dem ein Ensemble mit etwa 150 Mitwirkenden gefeiert wird.

Der MZ-Kritiker aus Halle befand: „Klare Tongebung, Intonationsreinheit, vorbildliche Aussprache (im Mansfeldischen eine besondere Leistung) und Exaktheit paarten sich mit konzentrierter Aufmerksamkeit, bewundernswerter Disziplin und spürbarer Hingabe an die künstlerische Aufgabe.“

Letztlich war die gesamte Schule an dem Projekt beteiligt. Schüler fertigten sogar das Papier für die Einladungen zum Konzert, andere schrieben Gedichte zum Thema Umweltschutz, fertigten Zeichnungen und Fotos, ein Biotop wurde angelegt, eine CD produziert. Fast jeder Schüler brachte sein spezielles Talent in dieses ungewöhnliche Projekt mit ein. Diese „Umweltkantate“ klang noch lange nach. (mz/bz)