Verlobung auf Umwegen Verlobung auf Umwegen: Heiratsantrag bei Theaterstück

Biesenrode - Vor Hunderten von Leuten auf der Bühne zu stehen, das sei nicht so sein Fall, sagt Stefan Seidel. Allein der Gedanke daran lässt den 30-Jährigen nervös werden. Ganz zu schweigen davon, dass er dann auch keinen Ton mehr herausbringt. Und dennoch hat er nun genau das getan. Vor rund 200 Menschen hat er sich der Biesenröder auf eine Bühne gestellt, um seiner Freundin Stephanie König einen Heiratsantrag zu machen.
„Ich wollte es aber unbedingt so machen, weil es für Stephanie perfekt sein sollte“, sagt Seidel. Um es vorwegzunehmen, die Braut in spe hat Ja gesagt. Doch bis es soweit war, musste Antragsteller Seidel noch einige Hürden überwinden. Denn seine Stephanie zu heiraten, war zwar „immer mal Thema“ während der achtjährigen Beziehung.
Theateraufführung als besonderer Rahmen
„Aber eben nie so im Detail. Erst recht nicht der Antrag. Das musste ich jetzt herausbekommen“, erzählt der Biesenröder. Etwas Besonderes sollte es werden. „Aber was ist schon besonders?“, fragt Seidel. Die eigentliche Idee kam von Dirk Walinski und dessen Frau Katja, die jedes Jahr zum Heimatfest in Biesenrode ein Theaterstück aufführen.
„Er hat mir vorgeschlagen, den Antrag auf der Bühne bei der Aufführung zu machen“, erzählt Seidel, der nach kurzem Zögern, dann auch zusagte. Aber schon die Vorbereitungen verlangtem ihm das erste schauspielerische Talent ab. „Ich habe Baumarktbesuche vorgetäuscht, um die Ringe zu besorgen“, gesteht Seidel.
Ganz zu schweigen davon, mit kniffeligen Fragen die Ringgröße der Angebeteten in Erfahrungen zu bringen. „Sie trägt ja sonst keinen“, sagt er. Und während sich seine Schwester um die Pflege des passenden Anzugs kümmerte, planten Walinskis zusammen mit Seidel die Umsetzung des Antrags auf der Bühne. Praktisch, dass Stephanie als Statistin im Stück mitwirken sollte.
„Es war wirklich der perfekte Antrag“
„Ich bin wirklich dankbar für die Hilfe. Allein hätte ich das so nicht hinbekommen“, sagt Seidel rückblickend. Doch bei aller Planerei, wie sollte er seine Angst vor der Menschenmenge in den Griff bekommen? „Ich habe mir eine Woche vorher jeden Tag Hypnosevideos im Internet angeschaut, um nicht mehr so nervös zu sein“, erzählt Seidel und lacht.
Und was sagt die Zukünftige? „Ich war total sprachlos, aber so glücklich. Es war wirklich der perfekte Antrag“, schwärmt Stephanie König. Insgeheim habe die 28-Jährige natürlich gehofft, dass sowas passieren könnte. Hat sie doch vor ein paar Wochen den Brautstrauß bei einer Hochzeit gefangen.
Hochzeit erst in zwei Jahren
Ein typisches Omen für einen baldigen Antrag. „Doch dass wirklich einer folgen wird, damit habe ich nicht gerechnet“, sagt König. Die übrigens schon die ersten Details für die Hochzeit im Kopf hat.
„Es soll auf jeden Fall im Sommer sein. Wir würden gerne im Schloss Teutschenthal heiraten“, sagt die Biesenröderin. Geheiratet werde aber erst 2021, sind sich beide einig. So lange wollen sie sich für die Planung noch Zeit lassen. (mz)
