Mit Unterstützung von Firmen Toilettenhäuschen auf dem Sportplatzareal in Sandersleben kann endlich saniert werden
In Sandersleben soll das Sportplatzareal saniert werden. Dabei setzen Ortschaft und Vereine auf Unterstützung von Firmen.

Sandersleben/MZ - Vergrauter Putz, alte Türen und Fenster und ein Geruch, der deutlich zeigt, wo man sich gerade befindet – im Toilettenhäuschen am Vereinsheim in Sandersleben (Anhalt). Und eben dieses Objekt ist das Sorgenkind der Sandersleber. „So langsam wird es grenzwertig“, sagt Ortsbürgermeisterin Nina Stähle. Regelmäßig kommen die WCs bei Veranstaltungen und Fußballspielen zum Einsatz. „Doch irgendwann kann ich das alles niemanden mehr anbieten“, sagt Stähle.
Firma spendet für Verein
Deswegen soll das Toilettenhäuschen, das durch seine Barrierefreiheit für alle nutzbar ist, saniert werden. Neue Fenster und Türen und ein neuer Anstrich sind geplant. „Und wenn dann noch Geld übrig ist, sollen auch die undichten Stellen am Dach gemacht werden“, sagt Wolfgang Rauch, Vorsitzender bei SG Traktor Sandersleben. Als Pächter betreibt der Sportverein das Vereinsareal am Sportplatz.
Das Geld für die Sanierung stammt von der Firma Enertrag Service GmbH, die nahe Quenstedt einen Windpark betreibt. 5.000 Euro spendet das Unternehmen an die Sandersleber für die geplanten Arbeiten.
„Wir unterstützen regelmäßig Vereine und auch Feuerwehren. Überall, wo wir Projekte haben“, sagt Alexander Allert, Projektentwickler Region Mitteldeutschland bei der Firma Enertrag. Das helfe auch dem Unternehmen selbst, indem die Akzeptanz in der Bevölkerung gegenüber Windparks gesteigert werde. Zudem sei es lobenswert, wenn auch ein Teil der Wertschöpfung der Firma in der Region bleibt, ergänzt Allert.
Rasen wird auch erneuert
Den Kontakt zwischen Enertrag und dem Sanderseber Sportverein hat die Stadtverwaltung Arnstein hergestellt. „Uns sind oft die Hände gebunden mit dem Minus im Haushalt“, sagt Frank Sehnert (parteilos), Bürgermeister der Einheitsgemeinde. Gerade bei Investitionen im Bereich der freiwilligen Leistungen werde dann zuerst der Rotstift angesetzt. Dann kämen solche Spenden genau richtig, ergänzt Sehnert.
In Sandersleben können dank der Spenden nun die nächsten Arbeiten stattfinden. Aktuell habe man die ersten Kostenvoranschläge eingeholt. Ende September, Anfang Oktober – so der derzeitige Plan – hoffen die Sandersleber, mit den Sanierungsarbeiten am Toilettenhäuschen dann starten zu können.

Dabei gehen die Pläne noch weiter. Stück für Stück soll auch der Innenbereich des Toilettenhäuschens weiter instandgesetzt werden, sagt Stähle und verweist auf den dringenden Handlungsbedarf bei den Abflüssen, die hin und wieder verstopfen.
Und Rauch ergänzt: „Das ist kein Projekt, das dieses Jahr abgeschlossen ist, sondern länger geht, um den gesamten Platz zu erhalten.“ Geplant ist nämlich auch, den Außenbereich der Sportanlage weiter herzurichten. In den nächsten Wochen wird bereits der Rasen erneuert. Die Mittel in Höhe von 5.000 Euro stammen aus der Stadtkasse Arnsteins.
Areal soll Eventfläche werden
„Wir möchten diese Fläche als Eventfläche vorhalten, weil es ein tolles Gelände ist“, gibt Rauch einen Ausblick auf die Zukunft. Denn bereits jetzt finden neben den Fußballspielen verschiedene Veranstaltungen – wie Zeltlager, Musikevents oder Herbstfeuer – dort statt, die Hunderte Besucher locken.
Diesen Anlaufpunkt wolle man zukunftssicher gestalten und erhalten, sind sich Rauch und Stähle einig. „So ein Vereinsleben zu haben, ist ja nicht in jeder Ortschaft gegeben. Das wollen wir aufrechterhalten“, sagt die Ortschefin. Allein zum Verein SG Traktor Sandersleben gehören rund 150 Mitglieder, die neben dem Fußball auch in Abteilungen wie Kegeln, Linedance, Gymnastik und Tischtennis aktiv sind.
Um auch die Finanzierung für weitere Arbeiten abzusichern, sind Kooperationen zwischen dem Sportverein und diversen Firmen – regional wie überregional – angestrebt, erklärt Rauch. Einzelne Spenden gebe es dankenswerterweise schon immer, betont er.
„Aber wir wollen das auf eine neue Stufe heben“, sagt Rauch. Das ganz große Ziel sei außerdem noch immer die Sanierung der neben dem Vereinsheim befindlichen Turnhalle, die zu einer Mehrzweckhalle ausgebaut werden soll.