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Tierpark Walbeck Tierpark Walbeck: Sonderdienste in der Wintersaison

Von Tina Edler 27.12.2018, 11:03
Im Winter verteilen die Tierpfleger Günter Ecke und Daniel Bialek (v.li.) reichlich Stroh und Heu in den Tiergehegen.
Im Winter verteilen die Tierpfleger Günter Ecke und Daniel Bialek (v.li.) reichlich Stroh und Heu in den Tiergehegen. Maik Schumann

Walbeck - Daniel Bialek betritt mit einem Eimer voll Pellets das Gehege der quirligen Ziegen. Mit lautem Gemecker flitzen sie zum Tierpfleger und futtern in Windeseile die Mitbringsel auf.

Dazu gibt es für die kleine Herde noch eine Handvoll Möhren, die mit den scharfen Zähnen lautstark zermalmt werden. So eine extra Portion Futter an Weihnachten schmeckt immer gut.

Der Winter setzt den Tieren zu

Im Winter ist im Walbecker Tierpark aber noch viel mehr nötig, als nur diese extra Ration zum Fest. „Die Tiere brauchen jetzt zum Beispiel ständig mehr Stroh im Gehege, damit es auch von unten trocken bleibt“, sagt Bialek, während er mit beiden Händen in einen Sack voll Stroh greift.

Auch schubkarrenweise Holzhäcksel werden in den Außenbereichen der Gehege verteilt, damit Schlamm und Pfützen nicht überhandnehmen.

Gemeinsam mit drei weiteren Kollegen ist Bialek tagtäglich vor Ort, um all diese Aufgaben zu verrichten. „Egal ob Feiertage oder Wochenende, die Tiere müssen schließlich versorgt werden“, erklärt er weiter.

Lamas, Sikahirsche, Esel, Hängebauchschweine, Kamerunschafe, Enten, Ponys, Papageien, Nandus oder auch Nutrias findet man in Walbeck. Für alle die Tiere die ausreichende Menge Stroh, Heu oder Futter zu bekommen, sei vor allem im Winter nicht immer einfach.

Heu ist Mangelware

eicAufgrund des langen, trockenen Sommers in diesem Jahr und den vielen Bränden, sei zum Beispiel Heu sehr knapp und zudem im Preis enorm gestiegen, berichtet Tierparkmitarbeiter Günter Ecke.

„Da ist nicht so viel da. Das sieht diesmal echt knapp aus“, sagt er. Um so mehr freuen sich die Mitarbeiter, wenn für die Tiere gespendet wird.

Kastanien, Nüsse und auch Eicheln sind so in den letzten Wochen säckeweise von Besuchern in den Tierpark gebracht worden.

Ebenso gibt es Brote und Brötchen von Bäckereien aus der Umgebung, die dieses nicht mehr brauchen. „Die Spenden bekommen wir aus dem ganzen Landkreis. Das ist einfach super und hilft uns wirklich sehr“, weiß auch Marlies Stock, Vorsitzende des Fördervereins des Tierparks.

Und auch wenn es auf den ersten Blick viel erscheinen möge: „Wir brauchen immer wieder was. Das Futter ist ruck, zuck alle. Wir freuen uns also auch jetzt noch über jede Spende der Besucher“, fügt sie weiter an.

Immer noch Schäden nach Orkantief "Friederike"

Dabei dreht sich in den Wintermonaten nicht alles nur ums Futter bei den Tierparkmitarbeitern. Orkantief „Friederike“ hatte zu Beginn des Jahres den Tierpark schwer getroffen und Bäume entwurzelt.

Verletzt wurde dabei zum Glück niemand, die Schäden an den Gehegen wieder instand gesetzt. Aber noch heute sind die Tierpfleger Tag für Tag damit beschäftigt, die Überreste der Bäume zu verarbeiten.

„Die werden größtenteils alle mit der Hand zerkleinert“, erklärt Stock und zeigt dabei auf einen Haufen mit dicken Stammabschnitten.

Genutzt wird das Holz dann gleich zum Heizen vor Ort oder auch für die Gehege, beispielsweise als Klettergerüst für die Ziegen.

Im Tierpark steht kurz vor dem Jahresende aber auch noch eine große Inventur an. Jedes Tier im kompletten Bestand wird dann gezählt, erfasst und an die zuständigen Behörden gemeldet.

Gleichzeitig wird der große Rundgang genutzt, um sich einen Überblick über den aktuellen Zustand der Gehege und Gebäude zu verschaffen.

„Wir schauen genau hin, was 2019 alles gemacht werden muss“, sagt Stock. Dabei hat sie bereits jetzt schon ein großes Projekt im Auge. Die alten gelb-blauen Zäune entlang der Gehege der Ziegen, Lamas, Schafe und Sikahirsche müssen ersetzt werden.

An den meisten anderen Gehegen wurde die Umzäunung schon erneuert. Jetzt fehlen noch die letzte rund 200 Meter, so Stock. Aber auch hier sei der Tierpark wieder auf Spenden und Fördermittel angewiesen.

Denn die Arbeiten würden mehrere Zehntausend Euro kosten. „Wir hoffen, dass wir da Unterstützung bekommen. Denn die Arbeiten sind wichtig für die Sicherung der Tiere und des Tierparks“, sagt Stock währen sie Weihnachtsmöhren an die Lamas verteilt.

Öffnungszeiten Tierpark Walbeck

Der Tierpark hat auch im Winter geöffnet: Bis März können Besucher täglich von 9 bis 15.30 Uhr den Park und die Tiere besichtigen. (mz)

Die Eicheln wurden dem Tierpark aus dem ganzen Landkreis gespendet.
Die Eicheln wurden dem Tierpark aus dem ganzen Landkreis gespendet.
Maik Schumann
Marlies Stock füttert die Lamas mit einer extra Portion Möhren.
Marlies Stock füttert die Lamas mit einer extra Portion Möhren.
Maik Schumann
Holzhäcksel in den Gehegen
Holzhäcksel in den Gehegen
Maik Schumann