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Tierpark Walbeck Tierpark Walbeck: So bekommen die Tiere ihre Abkühlung

Von Tina Edler 26.06.2019, 09:53
Kaum sind die Melonen im Gehege, stürzen sich auch gleich die großen Brahma-Hühner darauf.
Kaum sind die Melonen im Gehege, stürzen sich auch gleich die großen Brahma-Hühner darauf. Maik Schumann

Walbeck/Eisleben - Eifrig stürzen sich die Hühner auf die Wassermelone und picken in Windeseile das saftige Fruchtfleisch heraus. Nebenan schnurpsen die Nutrias ihre Extraportion Möhren im Schatten.

Bei Temperaturen um die 35 Grad Celsius sorgen die Mitarbeiter im Tierpark Walbeck mit kleinen Tricks und Kniffen für die nötige Abkühlung der Tiere.

Melone und Weintrauben

„Wir haben die Obstration erhöht und füttern vor allem wasserhaltige Früchte wie Melonen oder Weintrauben“, sagt Marlies Stock, Vorsitzende des Fördervereins Tierpark Walbeck. Auch die Wasserrationen in den Gehegen wurden verdoppelt.

Die meisten Tiere würden aber selbst für einen kühlen Kopf sorgen und sich an schattige Plätze zurückziehen. „Durch die vielen Bäume im Tierpark gibt es dafür genug Möglichkeiten“, sagt Stock und zeigt auf eine Gruppe Ziegen, die sich um einen Baum versammelt. In einigen Gehegen werden zusätzlich Wasserschalen und kleine Bassins aufgestellt.

„Vor allem die Vögel lieben das und baden jetzt sehr häufig darin“, sagt Tierparkmitarbeiter Günter Ecke. Generell habe man im Tierpark aber vor allem Arten, die nicht so extrem wärme- und hitzeempfindlich seien, ergänzt Ecke.

„Die meisten verkriechen sich einfach, wenn es zu warm ist“, sagt er. Wie beispielsweise die Nutrias, die die meiste Zeit in ihren Höhlen bleiben würden und nur die Nasen herausstrecken, wenn das saftige Futter lockt. Lediglich bei den Hängebauchschweinen müsse man jetzt öfter hinschauen und kontrollieren.

„Die kriegen nämlich schnell einen Sonnenbrand auf der Haut“, sagt Ecke. Deswegen haben die Mitarbeiter im Gehege der Schweine eine Suhlgrube mit Wasser und Schlamm geschaffen. „Das wirkt wie eine kühlende Packung für die Haut“, erklärt Ecke.

Erfrischung im Tierheim

Auch im Tierheim „Am Sandgraben“ in Eisleben wird bei den heißen Temperaturen fleißig geschwitzt. Um den Tieren eine Abkühlung zu verschaffen, werden auch hier kleine mit Wasser befüllte Bassins aufgestellt. „Die Hunde können sich dann nach Belieben reinlegen und baden“, sagt Tierheimleiter Mario Rommel.

Diese Variante hat man bereits in den vergangenen Jahren genutzt und damit gute Erfahrungen gesammelt. Der rund 60 Quadratmeter große Auslauf, der an die Hundezwinger grenzt, biete zudem einige Schattenplätze.

„Wir spannen aber zusätzlich noch Sonnensegel über dem Platz auf“, sagt Rommel. Die Spaziergänge werden dafür bei den heißen Temperaturen reduziert und jetzt vor allem auf die Morgenstunden verlegt.

Die rund 30 Katzen ziehen sich derweil ganz in ihr Katzenhaus zurück. „Vor allem dort, wo Fliesen liegen, ist es noch angenehm kühl für die Tiere“, erklärt der Tierheimleiter. Eiswürfeln werden den Hunden und Katzen aber nicht zum Naschen gegeben.

Diese extremen Temperaturunterschiede seien die Tiere nicht gewöhnt, meint Rommel. Das könne den Kreislauf zu stark belasten, zu einem Schock führen oder auch Durchfall auslösen. (mz)

Günter Ecke gibt seinen Lamas gerne Streicheleinheiten.
Günter Ecke gibt seinen Lamas gerne Streicheleinheiten.
Schumann