Tief "Niklas" über Mansfeld-SüdharzTief "Niklas" über Mansfeld-Südharz: Baum stürzt auf Wohnhaus

Eisleben/Hettstedt - Der Monat März endet im Landkreis Mansfeld-Südharz mit einem Tag voller Wetterkapriolen: Am Morgen hatte sich der Winter plötzlich noch einmal zurückgemeldet, dann zog das Sturmtief „Niklas“ über die Region. Die Einsatzkräfte mussten deswegen bis zum Nachmittag zu mehr als 30 Einsätzen ausrücken. Im gesamten Landkreis sind bis zum frühen Abend rund 40 Freiwillige Feuerwehren im Einsatz gewesen, teilte die Kreisverwaltung mit.
Für die nächsten Tage ist unbeständiges Wetter angesagt. Der ADAC weist darauf hin, dass der schnelle Wechsel von Regen, Hagel, tiefstehender Sonne und Schneeschauern viele Gefahren für Autofahrer mit sich bringe. Das Lenkrad sollte mit beiden Händen fest umfasst werden. Wird man von einer Böe erfasst, gegenlenken. Wichtig sei es laut ADAC zudem, auf einen ausreichenden Sicherheitsabstand auf den Vordermann zu achten.
Volkstedt kurze Zeit ohne Strom
Die Feuerwehren mussten vor allem umgestürzte Bäume auf Straßen beseitigen, Ampelanlagen sichern und umgeknickte Schilder wegräumen. In vielen Ortschaften fielen Dachziegel von den Hausdächern. In Hedersleben krachte ein Baum auf ein Wohnhaus. Die Bewohner kamen mit dem Schrecken davon. Wie hoch der Schaden war, blieb gestern noch unklar. Im Bockstal riss gegen 16 Uhr ein entwurzelter Baum einen Strommasten um. Volkstedt saß deswegen eine Viertel Stunde lang im Dunkeln.
In Osterhausen, Leimbach, Helbra, Stolberg, Riestedt, Oberröblingen, Bennungen, Hohlstedt, Heiligenthal, Benndorf, Klostermansfeld, Sylda, Sangerhausen und Bornstedt waren Bäume auf die Straße gefallen. In Helfta und in Berga wurden Ampelanlagen durch den Sturm umgerissen. In Neckendorf rückte die Freiwillige Feuerwehr aus, um einen Ast von einer Telefonleitung zu entfernen. Wie es hieß, wurde bei all den Vorfällen niemand verletzt.
War schon am Vortage eine Sturmwarnung im Umlauf, so hatten viele Autofahrer früh offensichtlich nicht gerechnet: Schnee auf den Straßen in weiten Teilen des Landkreises. Der Wintereinbruch hat für mehrere Unfälle gesorgt. Auf der Bundesstraße 242, der sogenannten Harzstraße, ist ein Bus einer Privatfirma in Höhe des Abzweiges Braunschwende auf glatter Fahrbahn in den Graben gerutscht. Verletzt wurde dabei zum Glück niemand. Während der Bergungsarbeiten musste die Bundesstraße voll gesperrt werden. Ebenfalls in den Graben gerutscht sind Pkw kurz vor Stolberg und am Auerberg in Stolberg.
Verspätung wegen glatter Straßen
Besonders schwierig war die Lage auch auf der Bundesstraße 86 zwischen Annarode und Riestedt. Dort rutschte ein Laster von der Fahrbahn und blieb auf dem Seitenstreifen stecken. Viele Lkw-Fahrer hatten große Probleme, mit ihren Lastern den Berg von Riestedt überhaupt hoch zu kommen. „Glücklicherweise wurden bei den Unfällen keine Personen verletzt“, sagt Heiko Prull vom Polizeirevier Mansfeld-Südharz. In den frühen Morgenstunden, kurz vor 6 Uhr, ist auch ein Bus der Verkehrsgesellschaft Südharz (VGS) auf der Straße zwischen Roßla und Schwenda in Höhe Schwiederschwende in die Leitplanke gerutscht. Der Fahrer blieb unverletzt. Fahrgäste befanden sich zu diesem Zeitpunkt nicht im Bus. „Auf einigen Abschnitten kam es auf Grund der glatten Straßen bei unseren Bussen zu Verspätungen“, so eine VGS-Sprecherin.Wegen des Wintereinbruchs rückte auch der Winterdienst noch mal aus. „Der Winterdienst läuft normalerweise bis zum 31. März“, sagt Petra Witte von der Landesstraßenbaubehörde, die auch für den Landkreis zuständig ist. Falls es die Witterung mit glatten Straßen erfordere, werde der Zeitraum natürlich angepasst, so Witte. (mz)

