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Schloss Gerbstedt Schloss Gerbstedt: Phil Stewmans Mutter bestätigt den Verkauf der Immobilie

Von Anke Losack 14.08.2018, 08:17
Was geht hinter dem Gerbstedter Schlosszaun vor sich?
Was geht hinter dem Gerbstedter Schlosszaun vor sich? Jürgen Lukaschek

Gerbstedt - Nun ist es raus: Zwischen Angela Schmidt und ihrem Sohn Philipp Schmidt alias Phil Stewman herrscht alles andere als eitel Sonnenschein. Mutter Schmidt hat, wie sie es der MZ auf Anfrage jetzt bestätigte, das Schloss Gerbstedt verkauft. Verkauft an Mike Hosang, einen Unternehmer aus dem Saalekreis.

Noch wirtschaften Stewman und sein Geschäftspartner Florian Wend im alten Gemäuer. Nach dem Willen des Stadtrates soll das auch so bleiben. Wie Angela Schmidt und Käufer Hosang nun schriftlich von der Notarin erfahren haben, hat der Rat beschlossen, das Vorkaufsrecht zugunsten eines Dritten für das Schloss zu ziehen. Verkauft werden soll dann an die Schloss Gerbstedt GmbH, hinter der Stewman und Wend stecken.

Käufer des Schlosses Gerbstedt kritisiert Haltung des Stadtrates

Hosang, der sich als rechtmäßigen Käufer sieht, findet dieses Vorgehen der Kommune „ungeheuerlich und unglaublich“. Er werde, so sagt er es der MZ, das Vorgehen der Stadt durch seine Anwälte prüfen lassen. Sein Nutzungskonzept habe er dem Stadtrat nicht vorstellen dürfen, kritisiert er. „Ich habe nämlich auch nicht vor, dieses Kulturdenkmal abzureißen oder zu verschandeln“, so Hosang.

Schriftlich hat er die MZ zudem wissen lassen: „Ich möchte das Haus ,Schloss Gerbstedt’ wieder für die Allgemeinheit öffnen und zugänglich machen. Das Café soll weiter betrieben werden, es sollen künftig regelmäßige, öffentliche Veranstaltungen zu moderaten Preisen stattfinden.“

Schloss Gerbstedt: Wie kam es zum Streit zwischen Phil Stewman und seiner Mutter?

Wie kam es überhaupt soweit? Stewman, der mit bürgerlichem Namen Philipp Schmidt heißt, hat 2010 das Schloss erworben. Warum auch immer, aber der Künstler hat die Immobilie 2013 seiner Mutter übertragen. Seither steht Angela Schmidt nach eigenen Angaben als alleinige Eigentümerin im Grundbuch.

Anfangs, so schilderte sie im MZ-Gespräch, sei alles harmonisch verlaufen. Im Familienkonzept fürs Schloss ging es um eine Pension, Veranstaltungssäle und ein Café. Zu Differenzen sei es gekommen, als ihr Sohn und sein Geschäftspartner Florian Wend auf dem Anwesen außerdem eine Pflegeeinrichtung mit Großküche einrichten wollten. „Ich wollte diese Umnutzung nicht“, so Angela Schmidt. Davon offenbar unbeeindruckt, wurde die Tagespflege dennoch aufgebaut mit Philipp Schmidt als Geschäftsführer.

Dieser hüllt sich zur Zukunft des Schlosses nach wie vor in Schweigen. Er werde nichts kommentieren, sagte Philipp Schmidt auf Anfrage der MZ und ließ wiederum nur wissen, dass Schloss Gerbstedt offen ist und „unzählige wunderbare Veranstaltungen“ dort stattfinden. (mz)