Sanierung der Grundschule Sanierung der Grundschule: Hettstedt erhöht den Druck

Hettstedt - Als Thomas Pleye im Rathaus den Bescheid überreicht, ist die Stimmung gut in Hettstedt. Es ist ja auch eine stattliche Summe an Fördermitteln, die der Präsident des Landesverwaltungsamts da kürzlich mit in die Kupferstadt brachte.
Satte 336.119 Euro gibt es für die insgesamt rund 680.000 Euro teure Sanierung von Haus 1 der Grundschule „Am Markt“.
Nur: Wann es losgehen kann, das will nicht so recht klar sein. Der Grund: Für den Start der Arbeiten benötigt man das Haus 3 als Ausweichquartier - das aber wird derzeit vom Landkreis gemietet und vom Humboldt-Gymnasium genutzt, da dort ein Erweiterungsbau entsteht.
Eigentlich sollte die Maßnahme im Frühjahr fertig sein, dann hieß es im Sommer. Anfang des Jahres wiederum hatte der Kreis als Träger des Gymnasiums bekanntgegeben, dass sich die Fertigstellung des Gebäudes auf dem Gelände des ehemaligen Jobcenters aufgrund von Lieferproblemen bis Oktober verzögert.
Humboldt-Gymnasium muss umziehen
Und nun gibt es neue Entwicklungen. Denn: Die Stadt Hettstedt erhöht in der Angelegenheit den Druck. Wie Bürgermeister Dirk Fuhlert bestätigte, hat man gegenüber dem Landkreis klargestellt, dass das Humboldt-Gymnasium spätestens bis Ende des Jahres aus Haus 3 ausgezogen sein muss.
Eine Anfrage des Kreises auf Verlängerung des Mietverhältnisses bis ins Jahr 2020 hinein hat die Kupferstadt demnach abgelehnt. „Wir haben dem Kreis mitgeteilt, dass es nur bis zum 31. Dezember dieses Jahres geht“, sagte Fuhlert. „Wir wollen ja auch unsere Grundschule sanieren.“
Umzugspläne sorgen für Streit
Auch wegen der Fördermittel sei man gezwungen, im Januar mit der Maßnahme an der Grundschule zu beginnen. Ursprünglich lief der Mietvertrag mit dem Landkreis laut Fuhlert bis Ende dieses Schuljahres.
Kreissprecherin Michaela Heilek bestätigte gegenüber der MZ, dass der Kreis eine solche Anfrage gestellt hat. Das bedeute allerdings nicht, dass sich der Termin der baulichen Fertigstellung des Erweiterungsbaus für das Humboldt-Gymnasium abermals verzögere.
Es bleibe bei dem vor einigen Wochen mitgeteilten Zeitplan, der eine Fertigstellung im Oktober vorsieht. Dass der Kreis eine Mietverlängerung bis ins kommende Jahr ins Spiel brachte, liegt an dem Umzug, der auf das Ende der Bauarbeiten folgt.
„So ein Umzug dauert eine Weile“, sagte Heilek. „Es wäre gut gewesen, ein paar Wochen mehr Zeit zu haben.“ Die Kreissprecherin sicherte gleichwohl zu, dass man alles auch noch in diesem Jahr hinbekomme.
Fast 2 Millionen Euro investiert
„Der Umzug des Gymnasiums aus den Räumen der Grundschule wird nach der Übergabe des Gebäudes erfolgen“, so Heilek, „voraussichtlich bis Ende Dezember 2019 wird der Umzug dann abgeschlossen und das angemietete Gebäude seitens des Landkreises vollständig beräumt sein.“
Das dürfte man bei der Stadtverwaltung in Hettstedt gerne hören. Denn das Projekt, das man an der Grundschule umsetzen will, ist umfassend. Im Haus 1 sollen unter anderem der Brandschutz verbessert sowie die Fußböden und Wände neu gestaltet werden.
Doch das ist erst der Anfang. Danach sollen die beiden anderen Gebäude saniert werden. Mehrere Jahr dürfte das dauern - und auch nicht ganz billig werden. Zuletzt waren rund 1,75 Millionen Euro für das Gesamtvorhaben veranschlagt worden. (mz)