"Restaurant des Herzens" "Restaurant des Herzens": 40 Gäste werden in der Jakobikirche bewirtet

Hettstedt - „Schön, dass ihr gekommen seid.“ Mit diesen Worten begrüßte Pfarrer Sebastian Bartsch jeden einzelnen Gast persönlich, der am dritten Advent das „Restaurant des Herzens“ in der Jakobi-Kirche in Hettstedt besuchte.
Im Jahr 2010 rief die evangelische Jakobi-Gemeinde dieses Charity-Restaurant mit dem Hettstedter Lions-Club ins Leben, um hilfebedürftige Familien in schwierigen Lebensphasen mit einem Menü in der Vorweihnachtszeit zu verwöhnen.
Dabei soll dieses Essen an der festlich geschmückten Tafel im Inneren der Jakobi-Kirche nicht als milde Gabe gesehen werden, sondern als Symbol der Gemeinschaft und des Zusammenseins in der Adventzeit. Aus diesen Gründen gab es nicht nur ein festliches Mahl, sondern auch weihnachtliche Gedichte und Geschichten für die Kinder.
Hettstedter freuen sich über die Einladung in das „Restaurant des Herzens“
„Ich habe mich sehr gefreut, als ich die Einladung im Briefkasten hatte“, meinte René Grabe aus Hettstedt. Der alleinerziehende Vater von drei Kindern war bereits zum fünften Mal Gast in der Winterkirche in Hettstedt. Für ihn und auch für seine Kinder Jacqueline, Sandy und Alfred war es eine willkommene Abwechslung in der Weihnachtszeit.
„Man spürt hier die Herzlichkeit. Und für uns ist es etwas Besonderes, sich einmal an einen gedeckten Tisch zu setzen“, meinte der Familienvater. Seine Kinder freuten sich genauso über die Einladung zu diesem Drei-Gänge-Menü. „Das riecht so lecker“, schwärmte der zehnjährige Sohn Alfred.
Grabe, der 49-jährige Familienvater, bezieht Hartz IV und würde in Zukunft wieder sehr gern arbeiten gehen. Dieses Vorhaben gestaltet sich jedoch sehr schwierig, weil der gelernte Koch in seiner Branche in Schichten arbeiten gehen müsste.
„Man ist quasi in einer Zwickmühle“, erklärte der Hettstedter. Wenn es auch genug freie Stellen als Köche gibt, so müsste Grabe seine Kinder in den Spätschichten allein zu Hause lassen. Das möchte er den Kleinen aber nicht zumuten: Seine jüngste Tochter sei gerade erst acht Jahre alt ist. Er will diese Verantwortung nicht allein den älteren Kindern übertragen.
Menü im „Restaurant des Herzens“ ist über Spenden finanziert worden
Das Menü, das rein aus Spenden finanziert wurde, bestand aus einer Vorsuppe, dem Hauptgang mit Entenbrust, Rotkohl und Klößen und einer Quarknachspeise. Das Essen wurde vom Johanniter-Haus Mansfeld gekocht und schließlich von Mitgliedern der Kirchengemeinde St. Jakobi und Vertretern des Lions-Club Hettstedt serviert.
Rund 40 Gäste folgten der Einladung zum Essen ins „Restaurant des Herzens“ und ließen es sich schmecken. Wobei das Team durchaus auch noch Kapazitäten hatte. Die Organisatoren waren auf rund 60 Gäste vorbereitet, wie sie erklärten.
Mit dem „Restaurant des Herzen“ sind die Veranstaltungen in der Jakobikirche längst nicht beendet. Heiligabend wird 15 Uhr zum Krippenspiel eingeladen. Nur zwei Stunden später - um 17 Uhr - folgt der nächste Höhepunkt. Die Christvesper im Hettstedter Gotteshaus wird im Radio live auf UKW 92,5 oder im Internet per Livestream St. Jakobi übertragen, wie Pfarrer Bartsch ankündigte. Eine deutschstämmige Gemeinde in Toronto (Kanada) hat ihm eine E-Mail geschrieben, worin steht, dass sich alle schon sehr auf die Übertragung freuen.
Im nächsten Jahr stehen weitere Höhepunkte ins Haus. Die Kirche begeht ihr 600-jähriges Erbauungs-Jubiläum. Das soll gebührend gefeiert werden. Erste Einladungen an Gäste wurden bereits verschickt. (mz)
