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Lehrgang in Stangerode Reitverein Stangerode: Wird Reiten Teil des Sportunterrichtes in Hettstedt?

Von Susann Salzmann 29.11.2016, 10:00
Trainer Rolf Petruscke gibt Angelina Knull Tipps.
Trainer Rolf Petruscke gibt Angelina Knull Tipps. Susann Salzmann

Stangerode - Für den Rektor des Hettstedter Humboldt-Gymnasiums Frank Siebald war es eine Premiere. Als Zuschauer saß er in der Nordmann'schen Reithalle. Er schaute beim Dressurtraining des Leintaler Reit- und Fahrvereins zu, das der namhafte Pferdewirtschaftsmeister Rolf Petruschke leitete und an dem sieben Mädchen der Schule teilnahmen.

Schuldirektor besucht Schülerinnen beim Reitraining in Stangerode

„Der Rektor wurde von uns als Dankeschön für die Freistellung eingeladen. Damit er sieht, dass wir unsere Freizeit mit etwas Vernünftigem verbringen“, erklärte Marie Bombor. Die zwölfjährige Rodaerin bereitete sich mit Pferd Sammy-Joe auf ihre Lehreinheit vor. Für sie war der Lehrgang „Besser Reiten im Verein und Betrieb“ eine Bereicherung.

Die Reiterinnen des Leinetaler Reit- und Fahrvereins waren stolz, dass die Veranstaltung bei ihnen stattfand. Sie hatten sich zum ersten Mal beworben und bekamen sofort den Zuschlag. Das Besondere: Die Kosten für die zweimal etwa halbstündige Trainingseinheit trägt die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN). Als Verein sei man bemüht, dem Nachwuchs kompetente Trainer an die Hand zu geben. In unregelmäßigen Abständen werde das ermöglicht, sagte Vereinsmitglied Anke Claus. „Unsere Reiter nutzen solch ein Training intensiv, müssen aber oft länger davon zehren, weil die finanziellen Möglichkeiten begrenzt sind.“

Am anstrengenden Training beteiligte sich auch Angelina Knull mit dem Schulpferd Donna. Durch Reiterferien und eine befreundete Reiterin fand die Harkeröderin zu ihrem Hobby. Sie soll an den Übergängen noch arbeiten, gab ihr Petruschke unter anderem mit auf den Weg. Für die 15-Jährige wichtige Lektionen, auch wenn sie später nicht in der Dressur, sondern eher zum Springen wechseln will. Pferdewirtschaftsmeister Petruschke gab neben Knull auch den anderen Teilnehmern wichtige Tipps. Er wies die jungen Leute im Alter von elf bis 18 Jahren auf Unfallrisiken hin - beispielsweise durch einen schiefen Sitz.

Kooperation zwischen Hettstedter Humboldt-Gymnasium und Reitverein aus Stangerode denkbar

Rektor Siebald verfolgte das Training mit Interesse. Er sei zwar selbst kein Reiter, schaue sich die Sportart aber gern an. Den Gedanken an einen sporadisch verlegten Sportunterricht in die Reithalle wollte er nach dem Kurs nicht ausschließen. Eine Kooperation mit einem Reitverein und entsprechende Übungen in den Schulunterricht zu integrieren, sei laut Lehrplan nicht ausgeschlossen, meinte er. Soziale Kompetenzen sowie Disziplin, Ausdauer und Ehrgeiz würden herausgebildet.

Vereinsmitglied Anke Claus würde sich freuen, wenn es zu einer Kooperation komme sollte. Die zurzeit rein weibliche Jugendgruppe mit mehr als zehn Reiterinnen könnte dadurch vielleicht männliche Unterstützung bekommen. (mz)