Rassegeflügelschau in Gorenzen Rassegeflügelschau in Gorenzen: Dieser Hahn ist Niederrheiner

gorenzen/MZ - Sie sind alle Züchter aus Leidenschaft. Das zeigte sich zur Rassegeflügelausstellung in Gorenzen, als sich am Wochenende nicht nur Züchter vom Geflügelzuchtverein Mansfeld und Umgebung zu Fachgesprächen in der Mehrzweckhalle trafen, sondern auch sehr viele interessierte Besucher, wie zum Beispiel Erich Ecke aus Wippra. Der Rentner züchtet schon sein ganzes Leben lang Hühner, wie er im Gespräch berichtete. Der 83-Jährige stellte zwar am Wochenende nicht selbst aus, schaute aber, was die „Kollegen so an Geflügel in diesem Jahr aufgezogen haben“, so Ecke.
Insgesamt waren rund 370 Tiere in Gorenzen zu begutachten, darunter verschiedenste Hühnerrassen, Tauben und Enten.
„Wir auf dem Dorf halten fast alle noch Hühner“, meinte Bernd Pollin, der für die Ausstellung verantwortlich war, aber auch gleichzeitig Hühner und Tauben ausstellte. Der Gorenzener züchtet seit seiner Kindheit Zwerghühner der Rasse Niederrheiner in den Farbschlägen „blausperber“ und „kennsperber“. Bereits sein Vater hatte diese Rasse auf seinem Bauernhof und Bernd Pollin ist dieser Gattung treu geblieben. „Sie sehen sehr ästhetisch aus und das Verhältnis von Futterkosten zur Legeleistung ist noch günstig“, so seine Erfahrung, denn im Laufe der Jahre sind die Preise von Getreide stetig gestiegen. Rund 60 bis 70 Eier legt der Hobbyzüchter jährlich in seine Brutmaschine in der Hoffnung, dass die schlüpfenden Küken den rassetypischen Anforderungen entsprechen.
Wie bei allen Geflügelarten nehmen die Kampfrichter die Form, Farbe des Federkleides, Kamm und Kehllappen genauestens bei der Bewertung unter die Lupe. Ein Vierteljahr nach dem Schlupf sei bereits ersichtlich, ob ein Sieger ausgebrütet wurde, so Pollin.
Doch der Angestellte der Stadt Mansfeld züchtet auch noch Tauben, die er ebenfalls zur Schau stellte. Etwa 40 Tauben hält er dazu in seinem Schlag beziehungsweise in Volieren. Seine „Roten Thüringer Schildtauben“ lässt er jedoch nicht mehr fliegen, weil sie von Greifvögeln geschlagen werden. „Da wäre der Verlust zu hoch, denn eine Taube dieser Rasse kostet schon mal bis zu 30 Euro“.
Insgesamt 54 Aussteller zeigten zur Geflügelschau ihre Tiere der verschiedensten Rassen. So zum Beispiel waren Tauben zu sehen, die die Größe eines Zwerghuhnes hatten und wegen ihrer Körperfülle nicht mehr fliegen können.
„Schönheit liegt eben im Auge des Betrachters“, scherzte Egon Löffler, Vorsitzender des Geflügelzuchtvereins Mansfeld und Umgebung. Seit 1952 gibt es den Verein und Löffler begleitet seit 1994 das Amt des Vorsitzenden. Er ist auch Züchter aus Leidenschaft. Und wie sich zeigt, sind diese Ausstellungen Höhepunkte in Gorenzen.
Sehr beliebt unter den Gästen war die Tombola, bei der es Hühner, Ziervögel, Blumen oder Enten zu gewinnen gab. Der elfjährige Jonathan Boes hatte Glück, er gewann vier Zebrafinken. Diese wohnen aber nicht bei ihm in Allstedt, sondern beim Opa in Großörner.