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Pro und kontra Pro und kontra: Diskussionen um Ölgrundteich Walbeck

Von Wladimir Kleschtschow 26.03.2015, 18:22
Soll attraktiver für Besucher werden: der Ölgrundteich.
Soll attraktiver für Besucher werden: der Ölgrundteich. lukaschek Lizenz

hettstedt - Das Thema „Ölgrundteich Walbeck“ sorgt für Diskussionen in Hettstedt. Die Meinungen reichen von „Endlich ist etwas los in Hettstedt“ bis hin zu „Daraus wird nichts“. Worum geht es bei der Kontroverse?

Der Ölgrundteich lieferte im 17. und 18. Jahrhundert die Wasserkraft für Bergbaumaschinen. Der Teich hat eine Länge von etwa 200 Meter und eine Breite von rund 60 Meter. Die maximale Tiefe liegt bei nur zwei Metern. Zu DDR-Zeiten war hier ein Naherholungsgebiet - unter anderem mit Booten und Imbiss.

Wie die MZ berichtete, gibt es Überlegungen, den Bereich um den Ölgrundteich zu einem großzügigen Erholungs- und Erlebnisareal zu gestalteten. Ein Naturlehrpfad für Kinder- und Jugendliche, ein Bootsverleih, ein Imbiss könnte es hier geben. Sportliche Veranstaltungen wie Triathlon oder auch Massenshows ähnlich dem „See in Flammen“ am Süßen See schweben den Befürwortern dieser Idee vor, die bereits im Bauausschuss des Stadtrates vorgetragen wurde. „Es geht darum, den Bereich attraktiv sowohl für unsere Bürger als auch für Touristen zu gestalten“, sagte Stadtrat Detlef Krege (Die Linke). Ideen dazu seien willkommen.

Wird wieder alles zerstört?

„Es wird nicht funktionieren“, meint nun Stadtrat Roland Ritter ebenfalls aus der Linksfraktion. Und verweist darauf, dass es zu DDR-Zeiten das alles schon gegeben hat: Sitzbänke, Boote, Imbiss, „Es hat nicht lange gedauert und alles wurde zerstört. Selbst schwere Fundamente von den Bänken wurden rausgerissen und im Teich versenkt“. Genauso werde es auch wieder sein. „Wir können dort doch nicht an 365 Tagen rund um die Uhr Sicherheitskräfte einsetzen.“ Ritter kann sich mit den Plänen nicht anfreunden. „Da können wir das investierte Geld gleich im Teich versenken.“

„Die Stadt hat kein Geld“

Skeptisch ist auch die Walbecker Ortsbürgermeisterin Petra Wernicke (CDU). Die Gefahr des Vandalismus sei natürlich nicht von der Hand zu weisen, sagte die Bürgermeisterin am Donnerstag der MZ. Generell sei sie dafür, den Bereich rund um den Teich attraktiver zu gestalten. Man sollte aber sorgfältig prüfen, was sich lohnt. „Die Stadt hat kein Geld“, so Wernicke. „Und wenn Privatleute den Imbiss und den Kahnverleih betreiben sollen, so lautet die Frage, ob sie davon leben können.“ Ein Naturlehrpfad am Gewässer einzurichten hält sie aber für realistisch.

So viel Pessimismus kann Mario Brettschneider nicht verstehen, der als sachkundiger Einwohner dem Bauausschuss des Hettstedter Stadtrates angehört. „Es geht erst einmal darum, Ideen zu entwickeln“, sagte er. „Danach kann man überlegen, was machbar ist und was nicht. Ohnehin war bei den Vorstellungen von Anfang an von kurz-, mittel- und langfristiger Planung die Rede. Die Gestaltung des Areals um den Ölgrundteich soll also nicht auf einmal, sondern Stück für Stück erfolgen.“ Brettschneider ist auf jeden Fall dafür, weiter am Thema zu bleiben und auch Meinungen von Bürgern zu berücksichtigen. (mz)