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Mit rockigem Gitarrensolo Pfarrerehepaar aus Gerbstedt begeistert mit geistlichem Podcast

Das Pfarrerehepaar aus Gerbstedt geht mit einem Podcast neue Wege. In dem Audioformat redet es über Gott und die Welt.

Aktualisiert: 18.4.2021, 12:13

Gerbstedt. Mit einem rockigen Gitarrensolo beginnt der Podcast „Pfarrhausreden und Pastorenkrach“ sicher anders als man es von einem Audioformat zur Thematik Glaube erwarten würde. Aber auch Pfarrer müssen sich in Zeiten von Corona etwas einfallen lassen, um ihre Gemeinde zu erreichen. Deshalb hat das Pfarrerehepaar Martin Binder-Kienel und Anna Maria Binder aus Gerbstedt im Dezember einen Podcast ins Leben gerufen. Dort reden sie über ihren Alltag in ihren Kirchengemeinden, über die Abenteuer des Lebens auf dem Land und natürlich Geistliches. Ab und an gesellen sich aber auch Interviews mit Menschen dazu, die die beiden inspirieren. Oder der Zuhörer kann den beiden beim Musizieren lauschen. Auch die Eingangsmelodie hat Binder-Kienel komponiert und eingespielt.

„Wir sind selber begeisterte Podcasthörer und so kam uns die Idee“, erzählt der Gerbstedter Pfarrer. Mit Beginn der Pandemie habe sich die Idee dann weiter verfestigt. Von März bis Oktober dauerte die Planung und Vorbereitung, bis es in der Adventszeit die erste Folge „Pfarrhausreden und Pastorenkrach“ für die Gemeinde zu hören gab. Bis zum Heiligen Abend erschien dann jeden Tag eine Folge, also eine Art Podcast-Adventskalender. „Wir erreichen momentan mit dem Podcast deutlich mehr Menschen als mit unseren Gottesdiensten. Das ist für uns schon viel wert“, so Anna Maria Binder.

50 Podcast-Folgen haben die Pfarrer bereits produziert

In der Adventszeit gab es 30 bis 70 Zuhörer pro Folge. Nach Weihnachten habe es dann aber einen deutlichen Anstieg gegeben. In der letzten Zeit seien es 100 bis 150 Klicks pro Woche, berichtet die Pfarrerin freudig. Jeden Freitag wird eine neue Folge hochgeladen. Rund 50 Folgen haben die beiden schon produziert. Und die Rückmeldungen seien durchweg positiv. „Manchmal sprechen uns sogar Leute auf der Straße an, die sonst nur ein- bis zweimal im Jahr in die Kirche kommen, dass sie den Podcast toll finden“, erzählt Anna Maria Binder.

Auch einen Instagram-Account hat der Pfarrbereich Gerbstedt, um auch die Jugendlichen in ihrer Gemeinde zu erreichen. Das ist den beiden besonders wichtig. „Ich bin erst als Jugendlicher zum Glauben gekommen durch eine sehr gute Jugendarbeit in meiner Heimatstadt“, berichtet Martin Binder-Kienel. Das habe ihn so fasziniert, dass er sich nach dem Abi für das Theologie-Studium entschieden habe. „Bei mir ist das eher eine Familientradition“, erzählt seine Frau. Der Glaube habe bei ihrer Familie immer zum Leben dazugehört. Der Entschluss, Pfarrerin zu werden, lag aber vor allem an dem wissenschaftlichen Interesse an der Theologie, erzählt die 36-Jährige. Die aus Rumänien stammende Pfarrerin und der gebürtige Thüringer teilen sich die Pfarrstelle. Bei rund 20 Dorfgemeinden verständlich. (mz/Babett Gumbrecht)