Öko-Energie Öko-Energie: Windpark gerät ins Wanken
arnstein/MZ. - Die Pläne der Stadt Arnstein zum Bau eines neuen Windparks bei Quenstedt haben einen Dämpfer erhalten. Der dafür vorgesehene Investor, die Firma N.Prior Energy aus Leer in Ostfriesland, musste jetzt Insolvenz anmelden. "Wir hatten schon seit Monaten keinen Kontakt mehr zu der Firma", sagte Bauamtsleiter Hans-Detlev Bauer der MZ. Die Stadt hat daraufhin den Vertrag mit den Ostfriesen gekündigt. Doch das Vorhaben sei damit nicht gescheitert, so Bauer. "Es haben sich bereits zwei andere Interessenten gemeldet", sagt er. Er hofft, dass diese Nachricht auch die Bauern beruhigt, die Ackerland für den Windpark verkaufen wollen.
Der Stadtrat hatte im Mai vergangenen Jahres den Weg zum Bau von zwei Windparks frei gemacht. Grundlage ist der Landesentwicklungsplan, der die Region als Vorranggebiet für Windkraft ausweist. Demzufolge sollen bei Quenstedt und Sylda bis zu 18 Windräder aufgestellt werden. Acht bis elf Stück könnten hinter Quenstedt an der Straße in Richtung Aschersleben gebaut werden. Für sechs bis acht Windkraftanlagen wäre Platz zwischen Sylda und Willerode
In diesem Frühjahr sollte damit begonnen werden, doch die Planungen sind durch den Ausfall eines Investors ins Stocken geraten. Dadurch befürchten auch einige Grundstücksbesitzer, dass sie beim Flächenverkauf nicht mehr zum Zuge kommen. "Keiner muss jetzt schon Verträge abschließen, ohne die Stadt geht nichts", warnte Bauamtsleiter Bauer vor übereilten Aktionen.
30 Flurstücke kommen für den bau von Windkraftanlagen bei Quenstedt infrage. Wer davon profitieren kann, ist noch unklar. Das hängt von den konkreten Plänen des neuen Investors ab. Das Gebiet sei auch im Regionalplan bestätigt worden, so dass planungsrechtlich keine Hürden mehr bestehen würden. Wenn der neue Investor gefunden sei, würden die konkreten Bebauungspläne angepasst, sagte er auch mit Blick auf die betroffenen Bürger.
Die Windparks sind nämlich nicht umumstritten. Auch Quenstedt Ortsbürgermeister Georg Lakomy hat sich bereits skeptisch geäußert. Die Kritiker beklagen, dass durch die Rotorengeräusche der Lärm zunehmen werde. Erste schlechte Erfahrungen habe man in dieser Hinsicht mit den vier Windrädern gemacht, die schon in Richtung Arnstedt stehen. Der neue geplante Windpark liegt aber etwas weiter entfernt vom Ort.