1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Hettstedt
  6. >
  7. Müllberg in Hettstedt: Müllberg in Hettstedt: Wieso wird Schrott an der Franz-Schubert-Straße nicht beseitigt?

Müllberg in Hettstedt Müllberg in Hettstedt: Wieso wird Schrott an der Franz-Schubert-Straße nicht beseitigt?

Von Fabian Wagener 16.12.2016, 10:00
Werner Pusch zeigt auf ein Autowrack, das vor dem Garagen-Gebäude liegt.
Werner Pusch zeigt auf ein Autowrack, das vor dem Garagen-Gebäude liegt. Winterfeld

Hettstedt - Eigentlich mag Werner Pusch den schmalen Pfad, der da am Ende der Franz-Schubert-Straße durch das Waldstück gen Sportplatz führt. Aber eben nur eigentlich. Denn Pusch, der hier ab und an entlangspaziert, stört sich an einem maroden Garagen-Gebäude, das direkt neben dem Weg nahe des Pflegeheims steht. Oder besser: Er stört sich an der Art und Weise, wie das Gebäude seit geraumer Zeit „genutzt“ wird. „Das ist alles völlig vermüllt“, sagt er.

Seit zwei Jahren existiert der unoffizielle Schrottplatz schon an der Franz-Schubert-Straße

Tatsächlich sieht es aus wie auf einer Müllhalde in und an dem  langgezogen Bauwerk, das laut Pusch mal als Wäscherei und Schneiderei fungierte. Überall liegt Abfall herum, Dosen, Tüten, Kartons. Das Gebäude ist in schlechtem Zustand, von den Türen bröckelt die Farbe, Fenster sind zerschlagen und mit morschen Brettern vernagelt, ein gesprühtes Hakenkreuz prangt an der Wand.

Und der hintere Teil dient offenkundig als eine Art Aufbewahrungsplatz für ausrangierte Autoteile und Fahrzeuge: Reifen stapeln sich, Autositze gammeln vor sich hin. Neben Öldosen und Benzinkanistern steht ein Fahrzeug-Wrack. Und draußen, vor dem Garagentor, liegt ein halbes Auto, ohne Reifen, einfach auf dem Dach.

Vor etwa zwei Jahren, erzählt Pusch, hätten sich einige  junge Leute hier getroffen, um an ihren Autos herumzuschrauben. Mit einem Mal seien sie aber nicht mehr gekommen. Der Müll indes ist geblieben. Und sogar mehr geworden. „Das lädt hier geradezu dazu ein, seinen Müll abzuladen“, sagt Pusch. Schön sei das nicht. „Ich fände es gut, wenn hier wieder Ordnung geschaffen werden würde.“ 

Grundstück ist in Privatbesitz und der Eigentümer könne nicht ermittelt werden

Das gestaltet sich allerdings nicht ganz so einfach. Denn: Das Grundstück gehört nicht der Stadt. Es ist in Privatbesitz, wie Hettstedt Bauamtsleiterin Susanne Löbus gegenüber der MZ mitteilt. Die Situation vor Ort sei der Verwaltung bekannt, die Handlungsmöglichkeiten aber seien begrenzt.

„Auf einer Privatfläche ist erst einmal der Besitzer zuständig“, erläutert Löbus. Die Stadt habe die Sache, wie in solchen Fällen üblich, an das Umweltamt des Landkreises gemeldet. Das aber steht nun vor einem Problem: Die Erben des Grundstücks, so Löbus, seien nicht auffindbar, es gebe daher keine Ansprechpartner. „Das Umweltamt kann den Müll dort nicht einfach beseitigen.“ Es werde jedoch versucht, die Ansprechpartner zu finden.

Bis dahin wird es an dem Gebäude  wohl erst einmal so  bleiben, wie es ist. Und Werner Pusch wird mit dem Anblick der inoffiziellen Müllhalde leben müssen, wenn er wieder einmal den schmalen Pfad entlangspaziert. Freuen dürfte ihn das nicht. (mz)