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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Zwerg-Italiener zeigen Rasse

Von HELGA LANGELÜTTICH 06.11.2011, 18:03

GORENZEN/MZ. - Dass der Besucher den Weg zur Ausstellung des Rassegeflügelzuchtvereins Mansfeld und Umgebung in Gorenzen nicht verfehlt, dafür sorgen die Tiere selbst, hört man doch schon auf dem Parkplatz vor allem kräftiges Krähen aus der Mehrzweckhalle des am höchsten gelegenen Dorfes im Mansfelder Land. 44 Aussteller aus Mansfeld und Umgebung präsentierten 353 Hühner, Zwerghühner, Tauben verschiedener Rassen und Farbschläge und - wie stets in der Minderzahl - Wassergeflügel. Das läge daran, dass die Zucht von Enten und Gänsen möglichst ein Wassergrundstück voraussetzt, sagt der Vorsitzende Egon Löffler.

Er selbst züchtet Hühner seit 1966 und ist seit 1969 Vereinsmitglied. Als das Ehrenamt des Vorsitzenden vor 17 Jahren vakant wurde, übernahm er die Leitung des jetzt 16-köpfigen Vereins, "denn einer muss sich ja schließlich an die Spitze stellen und Verantwortung übernehmen", sagt der Bauamtsleiter, seit 2008 in Ruhestand. "Der Tag ist ausgefüllt, will man die Arbeit richtig machen." Das Vereinsleben sei vielseitig und interessant zu gestalten, Jubiläen wahrzunehmen, Ausstellungen vorzubereiten, Formulare auszufüllen. "Und natürlich muss ich mich um die Zucht meiner Zwerg-niederrheiner gelb-sperber und birkenfarbig kümmern.

Über ein "vorzüglich" und einen Preisverbands-Ehrenpreis konnten sich Lars Storch für seine Taube "mittelhäuser weiß" und Ditmar Deutsch für seine "Strasser schwarz" freuen, als einzige Hühnerzüchter erhielten Hans und Uwe Brunsch aus Wippra ein "vorzüglich" für ihren schwarzen Zwerg-Italiener. "Es ist jahreszeitlich bedingt, dass manche Tiere noch zu jung und deshalb nicht preiswürdig sind - und natürlich liegt es auch an der Strenge der Preisrichter", sagt der Vorsitzende. Doch für den Laien schön anzusehen sind die meisten Tiere, wie die silberhalsigen Kronenköpfe von Alois Baierl aus Großörner, Züchter seit 1962 und Besitzer von 20 Tieren, die, so erzählt er stolz, im Jahr je etwa 180 Eier legen.

Zum Eierlegen hält sich auch das älteste Vereinsmitglied, Harri Wiele aus Gräfenstuhl, die Hühner, für den Sonntagsbraten Kaninchen, aber die ganze Liebe des 78-jährigen ehemaligen Walzwerkers gilt seinen Tauben, den Deutschen Schautipplern. "Die sind so zutraulich, kommen auf die Hand geflogen - als Rentner kann man diesem Hobby viel Zeit widmen", sagt er, der schon als Junge gezüchtet hat.

Warum die Züchter meistens männlich sind, kann niemand erklären. Auch in diesem Verein ist nur eine Frau und eine Jugendliche züchterisch tätig. Doch die Frauen der Züchter wie Karoline Baierl und Sabine Pollin sind bescheiden im Hintergrund tätig: Sie sorgen fürs leibliche Wohl, backen Kuchen, sitzen an der Kasse oder helfen mit bei der Tombola.