Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Filmfans stürmen Autokino
Hettstedt/MZ/KT. - Feierabend und ab aufs Gaspedal. Marc Feyenklassen und sein Sohn Chris aus Mansfeld sind am Freitagabend wohl die zwei glücklichsten Besucher des 1. Hettstedter Autokinos gewesen. Exakt 40 Minuten vor Filmstart kamen sie mit ihrem armeegrünen Trabi-Kübel auf das Gelände im Gewerbegebiet in der Eislebener Straße geknattert.
Und durften mit ihrer Rennpappe als Allerletzte aufs Gelände, bevor die Tore verriegelt wurden und die restlichen Autos draußen bleiben mussten. "Ich habe mir das Auto von einem Kumpel extra für den Film ausgeliehen", sagt Feyenklassen, der seinem 13-jährigen Sohn - einem eingefleischten Elsterglanzfan - mit einem standesgemäßen Fahrzeug einen großen Wunsch erfüllt hat.
Schließlich wollte er wie die 398 übrigen Zuschauer in 160 Fahrzeugen den Kultstreifen des Comedy-Duos "Im Banne der Rouladenkönigin" nicht verpassen. Sogar Filmfans aus Halle, Sangerhausen, dem Saalekreis und aus Blankenburg hatten dafür den Weg in die Kupferstadt gefunden.
"Wir sind super zufrieden und hätten nicht mit so vielen Autos gerechnet", sagt Mitorganisatorin Monique Schmid. Dass überhaupt so viele Fahrzeuge auf das Gelände passten, sei den drei Einweisern zu verdanken gewesen. "Sie haben wirklich alles möglich gemacht, um so viele wie möglich auf den Platz zu lassen", sagt Schmid.
Für beste Sicht für alle wurden die größten Autos nach hinten rangiert und die flachsten nach vorn. Und dann gab es nur noch eine Sache zu tun: Die Radio-Frequenz auf 88,6 zu stellen. Um mitzuerleben wie Sven Wittek und Gilbert Rödiger die "Warschauer Wippe" vorführen und das Sprühgehacktes erfinden.
Mit einem sekundenlangen Hupkonzert bedankten sich die Zuschauer für dieses Erlebnis. Darunter auch Hettstedts amtierende Zwiebelkönigin Jessica Hannak. "Es war richtig gut und schön organisiert. Nur die Fläche könnte etwas größer sein, damit mehr Autos drauf passen."
Eine der Glücklichen auf dem Gelände war auch Christin John. Dass sie überhaupt einmal mit einem Auto im Freilicht-Kino in Hettstedt sitzen würde, hätte sie nie im Leben gedacht. Die 18-jährige Hettstedterin hatte sich gemeinsam mit ein paar Klassenkameraden im Zukunftsworkshop erst diese Aktion einfallen lassen. Mit dem Ziel die Stadt für Jugendliche lebenswerter zu machen. "Ich hätte nicht erwartet, dass die Stadt das so schnell umsetzt, ich finde es fantastisch und es sollte bald wieder so etwas geben", wünscht sich John.
Noch ist aber unklar, ob es eine Autokino-Fortsetzung gibt. Mitorganisatorin Monique Schmid lässt diese Entscheidung offen: "Wir wollen es nicht ausschließen, aber wenn es wieder ein Autokino gibt, dann erst im kommenden Jahr."