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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Drogenfahrten nehmen zu

Von Frieder fahnert 26.03.2015, 14:49
Der neue Kripo-Chef Tino Böttger hat die Statistik vorgestellt.
Der neue Kripo-Chef Tino Böttger hat die Statistik vorgestellt. J. Lukaschek Lizenz

eisleben - Die Rauschgiftkriminalität ist im Landkreis Mansfeld-Südharz auf dem Vormarsch: Im Jahr 2013 hat die Polizei bei Drogendelikten 452 Fälle registriert, im vergangenen Jahr waren es 594.

Die Zahl der Straftaten im Landkreise ist im vergangenen Jahr zurückgegangen. Waren es 2013 noch 10 125 Fälle, so hat die Polizei im vergangenen Jahr 9 723 Straftaten registriert. Die Zahl der Diebstähle ist in diesem Zeitraum von 3 432 auf 3 124 zurückgegangen. Die Aufklärungsquote bei den Straftaten in Mansfeld-Südharz lag im Jahr 2014 bei 61,8 Prozent. Damit liegt das Revier in der Spitzengruppe des Landes.  

„Hinzu kommt sicher noch eine nicht geringe Dunkelziffer“, so Tino Böttger, der neue Kripo-Leiter beim Polizeirevier Mansfeld-Südharz. Er hat gestern in Eisleben die Kriminalstatistik für das zurück liegende Jahr vorgestellt. Dass die Zahl der Rauschgiftfälle deutlich angestiegen ist, hänge auch damit zusammen, dass bei Verkehrskontrollen verstärkt darauf geachtet wird, ob die Fahrer unter Drogeneinfluss stehen, sagte er.

Blick in die Augen genügt

Die Beamten sind nach seinen Worten genau geschult. Ein Blick in die Pupillen des Fahrers lasse sie schnell erkennen, ob ein Verdacht auf Drogenkonsum vorliegt. Nur in einem solchen Fall wird ein Drogenschnelltest direkt vor Ort vorgenommen. Falls er positiv ausfällt, folgt eine Blutentnahme im Krankenhaus. „In den vergangenen Jahren sind die Kontrollen in Sachen Drogenfahrten stetig erhöht worden“, bestätigt Polizeisprecher Heiko Prull. Da es nach seinen Angaben im Mansfeld-Südharz bisher keine offene Drogenszene gibt, gehen den Fahndern hauptsächlich bei Verkehrskontrollen Drogensünder ins Netz.

Mehr Fälle in Zusammenhang mit Crystal

Von den 4 128 Tatverdächtigen, die im Vorjahr ermittelt worden sind, hatten neun Prozent mit harten Drogen zu tun. Unter die harten Drogen zählen alle außer Cannabisprodukte. Also beispielsweise LSD, Kokain, Heroin oder Amphetamine. Deutlich gestiegen sind auch Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz in Zusammenhang mit der Droge Crystal. „Der Handel mit dieser Droge ist klar auf dem Vormarsch“, so der 40-jährige Kripochef Böttger. Das bisher an Nummer eins liegende Cannabis (117 Delikte) ist inzwischen von Crystal (171) bei den Drogenverstößen schon abgelöst worden.

Eine Rolle dabei dürfte sicher spielen, dass Crystal im Vergleich zu anderen Drogen relativ kostengünstig ist, so die Polizei. Sie warnt vor der gefährlichen Droge: Crystal mache sehr schnell abhängig und zerstöre den Körper, wie es hieß. (mz)