Kantine "Zur Biene" in Hettstedt Kantine "Zur Biene" in Hettstedt: Sabine Koffent erfüllt sich lang gehegten Traum

Hettstedt - Es ist angerichtet. Zumindest fast. In einer Küche stehen neue Geräte - Herd, Kühlschrank, Fritteuse. Sie müssen noch angeschlossen werden. Nebenan, in einem hellen, freundlichen Raum, sind Tische und Stühle aufgestellt. Es riecht nach frischer Farbe. Neben Bildern, die das Hettstedter Stadtwappen und das Saigertor zeigen, ist eine große Biene auf die Wand gemalt. „Mein Logo“, sagt Sabine Koffent und fügt an: „Meine Freunde nennen mich Biene.“
Lang gehegter Wunsch
Die 41-jährige Hettstedterin wird am 1. März in der Kupferstadt die Kantine „Zur Biene“ in der Straße Über der Heckerlingsbreite 15 eröffnen. Sie hat sich selbstständig gemacht und mit der Kantine einen lang gehegten Wunsch erfüllt. „Ich wollte schon immer einen Imbiss oder ein Café haben.“ Sich zu einem früheren Zeitpunkt selbstständig zu machen, habe sie nicht gewollt, legte den Fokus auf ihre Kinder und jobbte nebenher. Die gelernte Hauswirtschafterin hat einen Sohn und eine Tochter, mittlerweile sind diese 18 und zehn Jahre alt. „Jetzt sind sie aus dem Gröbsten raus und das mit der Kantine hat sich ergeben. Jetzt kann ich starten“, sagt Sabine Koffent.
In einem Haus, in dem mehrere Unternehmen ansässig sind, hat sie Räumlichkeiten angemietet. Schon früher habe es dort eine Kantine gegeben, die überwiegend von Arbeitern ansässiger und umliegender Firmen gern genutzt worden sei. Auf diese Kundschaft hofft die Hettstedterin auch, zudem Senioren und die, die Hunger auf gute Hausmannskost haben. „Ich koche nicht aus dem Rezeptbuch, sondern wie zu Hause“, sagt sie.
Abwechslungsreiches Angebot
Abwechslungsreich soll das Speisenangebot sein und regelmäßig will Koffent DDR-Gerichte anbieten. Jägerschnitzel mit Nudeln und Tomatensoße, Kartoffeln mit Senfsoße und Ei oder Tomaten-Hühnerherzensuppe stehen unter anderem für die nächsten Wochen auf dem Speiseplan, den sie wöchentlich auch auf ihrer Facebook-Seite im Internet veröffentlicht. Nicht nur Mittagessen wird angeboten, auch frühstücken kann man bei ihr.
Unter dem Motto „Futtern wie bei Muttern“ bietet Sabine Koffent ab kommender Woche Essen in ihrer Kantine an. Dabei wird sie viele DDR-Gerichte kochen, die sie noch von früher kennt. Viele von diesen sind in den neuen Bundesländern immer noch Kult. So etwa die Karlsbader Schnitte, die überbackene Kombination aus Toastbrot, Wurst, Käse und Dosen-Ananas. Oder auch die Tote Oma, die Grausames vermuten lässt, bei der es sich aber um Grützwurst, gekocht und gerührt, handelt. Oder aber auch die Bratschnitte - wenn es schnell gehen muss. Brotscheiben in einer Pfanne angebraten, dazu Spiegelei.
Die letzten Arbeiten in der Kantine laufen, etwa der Anschluss der Küchengeräte. Im Speiseraum ist aber so gut wie alles fertig. „Dank meiner Freunde und Verwandten“, sagt die Hettstedterin, die bei der Renovierung der Räumlichkeiten viel Unterstützung bekommen hat. So wurde beispielsweise auch das Bild der „Biene“ von einem Freund gemalt.
hoffen auf gute Geschäfte
Die Neu-Unternehmerin hofft, dass die Kantine gut angenommen wird und ihr Geschäft gut anläuft. Sie denkt auch schon darüber nach, es zu erweitern. Etwa einen Partyservice anzubieten, da sie noch einen weiteren Raum in dem Gebäude nutzen kann, der für Feiern ideal wäre, wie Koffent sagt. Und so langsam steigt bei ihr die Aufregung vor der Eröffnung. Eine feierliche soll es am nächsten Samstag geben. (mz)
