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Der Blick in die Zukunft Innotruck der Bundesregierung macht Station an der Anne-Frank-Schule in Hettstedt

Die Schüler bekommen eine multimediale Entdeckungsreise durch Forschung und Technik.

Von Tina Edler 23.01.2022, 10:17
 Der Innotruck macht nicht nur optisch etwas her, sondern hat im Inneren jede Menge zu bieten.
Der Innotruck macht nicht nur optisch etwas her, sondern hat im Inneren jede Menge zu bieten. (Foto: Jürgen Lukaschek)

Hettstedt/MZ - Selbstfahrende Autos, interaktive Kleidungsstücke oder aus dem 3-D-Drucker gefertigte Prothesen: Tag für Tag sprießen aus den Köpfen der Wissenschaftler neue Ideen. Im sogenannten Innotruck, einer Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), konnten nun die Schüler der Ganztagsschule „Anne Frank“ in Hettstedt einen Blick auf die aktuelle und zukünftige Technik werfen. Am Beispiel von rund 80 Ausstellungsstücken gibt es in dem etwa 20 Meter langen Lkw eine multimediale Entdeckungsreise von der Forschung über die Technologie und die Anwendung bis hin zu Berufsbildern und Mitmachangeboten.

Innotruck macht jährlich an 70 Stationen halt

Seit 2017 fährt der Truck durch ganz Deutschland und besucht dabei jährlich 70 Standorte. Auf Bildungsmessen, Stadtfesten oder eben in Schulen. „Wir wollen die Schüler für die Technik und Naturwissenschaft begeistern. Vor allem für die Mint-Berufe“, sagt Frank Kraus, wissenschaftlicher Projektbegleiter im Innotruck. Mint ist dabei die Abkürzung für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Und die Idee scheint Früchte zu tragen.

 Der Zweiarm-Roboter ist eines der Highlights in der Ausstellung.
Der Zweiarm-Roboter ist eines der Highlights in der Ausstellung.
(Foto: Jürgen Lukaschek)
 Marie , Jasmin  und Cliff (v.li.)  interessieren die Erfindungen rund um den medizinichen Bereich.
Marie , Jasmin und Cliff (v.li.) interessieren die Erfindungen rund um den medizinichen Bereich.
(Foto: Jürgen Lukaschek)
 Austesten ist im Truck erwünscht: Leon und Nils mache das gerne.
Austesten ist im Truck erwünscht: Leon und Nils mache das gerne.
(Foto: Jürgen Lukaschek)

„Da sind coole und intelligente Sachen dabei“, sagt der 14-jährige Leon und zeigt sich vor allem vom Zweiarm-Roboter begeistert. „Sowas könnte doch später auch im Einkaufsleben eingesetzt werden.“ Klassenkameradin Jasmin fasziniert derweil die Technik und Forschung rund um den medizinischen Bereich: „Spritzen ohne Nadeln. Das ist wirklich interessant und sehr gut für Leute, die sonst Angst vor Nadeln haben.“ Die Achtklässlerin könne sich sogar vorstellen, später selbst in einem wissenschaftlichen Beruf zu arbeiten, sagt sie nach ihrem Besuch des Innotrucks.

Einige Erfindungen sind bereits im Einsatz

Solche Aussagen freuen nicht nur die Mitarbeiter der mobilen Ausstellung, sondern auch Patricia Weidner. Die Lehrerin hatte das Projekt für die Ganztagsschule organisiert. „Wenn wir nur einen erreicht haben, dann haben wir etwas geschafft.“ Bereits die Ausstellungsvorgänger „Nanotruck“ und „Biotechnologietruck“ hatte die Lehrerin besichtigen können und kam so auf die Idee, den Innotruck zu organisieren. „Da werden Dinge gezeigt, die die Kinder sonst nie zu sehen bekommen.“ Die Exponate sind in Forschungsabteilungen verschiedener Universitäten oder Firmen entstanden.

Und nicht alles ist reine Fiktion und Zukunftsmusik. Schaltbares Glas gibt es bereits und wird zum Beispiel in Arztpraxen verwendet, erklärt Kraus. Das nanobeschichtete Glas ermöglicht, auf Knopfdruck Wärme, Licht und Blickschutz zu regulieren. Ebenso Robotergreiftechnik mit Gefühlssensoren, die schon in der Ernte eingesetzt wird, um Früchte nicht zu beschädigen, erklärt Kraus. Für die Schüler in Hettstedt geht es nach dem Besuch im Innotruck noch weiter. „Im Technikunterricht setzen sie sich mit einem der Themen auseinander“, verrät Weidner. So soll der außerschulische Lernort in die Klassen geholt werden.