Hurvinek und Spejbl in Friedeburg Hurvinek und Spejbl in Friedeburg: "Papa was ist Liebäää?"

Friedeburg - Sie führen sprichwörtlich ein Leben am Faden und viele kennen ihre Stimmen. Aber kaum einer weiß, wer hinter dem legendären Satz: „Papa, was ist eigentlich Liebäää?“ aus den 70er Jahre steckt. Dieses Geheimnis wurde in Friedeburg gelüftet. Am Schluss der zweistündigen Vorstellung gaben sich die Sprecher und „Eltern“ der berühmten Holzpuppen „Spejbl und Hurvinek“ als Martin Klàsek und Helena Stàchovà zu erkennen und bekamen viel Applaus.
„Mit den beiden bin ich aufgewachsen und ich kenne sie noch gut aus dem DDR-Fernsehen“, schwärmte Holger Pfitzhain aus Halle, für den, wie er sagte, „es ein Hochgenuss ist, die beiden nach so vielen Jahren endlich einmal live zu erleben“.
Wie bekannt die beiden tschechischen Holzmarionetten sind, zeigte sich insofern, dass zum 24. Burgfest in Friedeburg am vergangenen Sonntagabend fast alle Plätze des Festzeltes in Friedeburg besetzt waren und viele Zuschauer sich bereits Karten im Vorverkauf gesichert hatten. „Es war ein Glücksfall, dass wir das weltberühmte Theater nach Friedeburg holen konnten“, freute sich Veranstalter und Organisator Alexander Kauf über die Zusage der Marionettenschauspieler.
Helena Stàchovà, die der kleinen „Mànicka“ und Großmutter „Frau Katerina“ mit ihrer unverkennbaren Stimme Leben einhaucht, sind „alle Fans gleich lieb“, wobei die Deutschen ihr besonders am Herzen liegen, wie sie vor ihrem Auftritt sagte.
13 goldene und acht Platinschallplatten
Ihr Prager Schauspielkollege Martin Klàsek verlieh sowohl „Hurvinek“ als auch „Spejbl“ seine Stimme, mit dem einmaligen tschechischen Dialekt. Beide Künstler stehen seit ihrer Jugendzeit mit dem Puppenduo auf der Bühne. Für die beiden Akteure, die hinter den Kulissen die sprachlichen Hauptrolle spielen, sind „Spejbl und Hurvinek“ zum Lebensinhalt geworden.
Wie viele Sketche insgesamt für den Rundfunk und das Fernsehen geschrieben wurden, wissen sie nicht mehr. „Es müssen mehrere tausend gewesen sein“, meint die Prager Schauspielerin. „Wir haben 13 goldene und acht Platinschallplatten im Laufe unserer Spielzeit mit dem Prager Ensembles erhalten“, so Stàchovà weiter.
Im Jahr 1920 entstand die Figur Spejbl. Nur sechs Jahre später kam die Holzmarionette Hurvinek dazu. Diese beiden Originalfiguren standen auch in Friedburg auf der Bühne, wobei Michael Bartàk und Richard Maska die Fäden in den Händen hielten.
Der herzliche und lange Applaus und die zufriedenen Gesichter der Besucher zeigten, dass auch heute noch zwei alte Holzpuppen in so manch einem Erinnerungen geweckt haben, wie zum Beispiel in Silvia Mayer aus Helbra: „Es war eine sehr schöne Vorstellung, die mich ein wenig in meine Kindheit zurückversetzte“. (mz)

