Humboldtgymnasium in Hettstedt Humboldtgymnasium in Hettstedt: Mutter mäkelt am Schulessen rum

hettstedt - Unter Anleitung von Chemielehrer Klemens Dräger fühlen sich die beiden Viertklässler Simon und Maxi wie die Chemiker von morgen. Gemeinsam mischen sie im Reagenzglas Kupfersulfatlösung und Ammoniak, was zu einer royalblauen Färbung führt.
Am Humboldtgymnasium lernen derzeit 728 Schüler. Nach Angaben von Schulleiter Frank Siebald werden sie von 60 Fachkräften unterrichtet und betreut. Darunter befinden sich drei pädagogischen Mitarbeiterinnen und ein Schulsozialarbeiter. Neben dem üblichen Unterricht gibt es darüber hinaus mehr als 40 Arbeitsgemeinschaften. In den Kernfächern wie Deutsch, Mathematik und Englisch werden wöchentlich Förderkurse angeboten.
Mit ihrer Mutter Anke Naumann haben sie am Sonnabend wie viele andere die Möglichkeit genutzt, sich zum Tag der offenen Tür im Humboldtgymnasium in Hettstedt genauer umzuschauen. Die beiden Zehnjährigen haben bereits am Mathe-Zirkel der Schule teilgenommen und sie so kennengelernt.
Vertretungsplan im Internet
Im nächsten Schuljahr wechseln sie auf das Gymnasium in der Kupferstadt. Damit folgen die Geschwister ihrer größeren Schwester Jette, die bereits die siebte Klasse das Gymnasiums besucht. „Der Unterricht fällt hier selten aus und auch der Online-Vertretungsplan ist sehr nützlich“, so ihre Mutter. Die Familie aus Friedeburgerhütte hat sich ganz bewusst für das Gymnasium in Hettstedt entschieden, vor allem auch weil die Kinder hier ganztags betreut werden.
Gespräche mit Essensanbieter
Zu bemängeln gebe es nichts, außer das Essen, räumte Anke Naumann ein. Für die ausgewogene Ernährung ihrer Kinder will sie deshalb lieber selber sorgen. Schulleiter Frank Siebald begegnete der Kritik aufgeschlossen. Man befinde sich in Gesprächen mit dem Anbieter, um die Qualität des Essens zu verbessern. „Wir machen allerdings auch Umfragen und bekommen viele positive Rückmeldungen“, sagte Siebald.
Betreuung durch Schulsozialarbeiterin
Ungeachtet dessen wünscht er sich, dass noch mehr Schüler mitessen. Derzeit machten nicht einmal ein Drittel der Schülerschaft von der Schulspeisung Gebrauch, so Siebald. Er schlägt außerdem vor, dass sich Eltern bei diesbezüglichen Problemen gern auch direkt an den Anbieter wenden können. Immerhin: Simon Naumann freut sich darauf, dass man in den Freistunden sowohl backen als auch kochen kann. Seine Mutter lobt derweil insbesondere die umfassende Betreuung durch die Schulsozialarbeiterin. „Bei sozialen Problemen gibt sich die Schule hier sehr viel Mühe“, sagte sie.
Räume und Umgang machen guten Eindruck
Für Familie Meyer ist dagegen die kostenlose Betreuung in der Schule bis 16 Uhr wichtig. Eine gute Lösung, findet Opa Lothar Meyer. „Ansonsten müssten wir zusätzlich Hort bezahlen.“ Und sein Enkel Jannik hat beim Schnuppertag nicht nur chemische Reaktionen begeistert verfolgt. Er hat sich zugleich über die sportlichen Arbeitsgemeinschaften informiert. Mindestens einer werde er wohl beitreten, glaubt er. Die Ausstattung der Unterrichtsräume sowie der offene Umgang zwischen Schülern und Lehrern haben auf Sandra Litzenberg und Franziska Dalsch-Niks einen guten Eindruck gemacht.
Während die Mütter das Biologiekabinett in Augenschein nahmen, absolvierten die Sprösslinge Hannes und Heydi ihre allererste Biologieeinheit bei Fachlehrerin Anja Weber. An einem Torso sollen die beiden Viertklässler Organe zuordnen. Ausprobieren hilft, die Lösung zu finden. Beide werden aufs Gymnasiums gehen. Die drei Fächer Geschichte, Geografie und Biologie bekommen sie neu hinzu. „Am meisten freuen wir uns auf Bio“, sagte Heydi Dalsch-Niks. (mz)