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Hettstedter Gymnasium Hettstedter Gymnasium: Wird bald im Jobcenter gepaukt?

Von Anke Losack 03.09.2016, 08:00
Wenn das Jobcenter zum Schulhaus wird, gäbe es nicht mal weite Wege, weil die Objekte gegenüber stehen.
Wenn das Jobcenter zum Schulhaus wird, gäbe es nicht mal weite Wege, weil die Objekte gegenüber stehen. Klaus Winterfeld

Hettstedt - Für die akute Raumnot am Hettstedter Humboldt-Gymnasium ist offenbar eine Lösung in Sicht. Wie die stellvertretende Landrätin, Christine Hepner, im Schulausschuss des Kreistages sagte, ist geplant, Räumlichkeiten für den Unterricht im Gebäude des ehemaligen Jobcenters in der Rathausstraße zu schaffen. „Es soll schnell gehen“, fügte sie an.

Platznot im Humboldt-Gymnasium in Hettstedt

Frank Siebald, Schulleiter des Humboldt-Gymnasiums, schlägt schon seit langem bei der Kreisverwaltung Alarm, dass mehr Räume benötigt werden. Im April dieses Jahres sprach er beim Schulausschuss vor, dass den zu diesem Zeitpunkt 730 Schülern in den 32 Klassen nur 33 Räume zur Verfügung stehen.

Das Gymnasium in Hettstedt hat am 24. August 2011 den Namen „Wilhelm und Alexander von Humboldt“ erhalten. Aus diesem Anlass hatte Dagmar Hülsenberg, die Präsidentin der Humboldt-Gesellschaft, bei einer Feier eine gestiftete Namenstafel am Eingang des Gebäudes enthüllt. Im Sinne der Humboldt-Brüder fühlt sich das Gymnasium am Markt der „Förderung von Wissenschaft, Kunst und Bildung“ verpflichtet.

Die Ganztagsschule brauche ihm zufolge aber mindestens doppelt so viele Unterrichtsräume. Zudem konnten in der ersten Jahreshälfte einige Klassenzimmer im Haus II der Grundschule „Am Markt“, das der Landkreis von der Stadt Hettstedt für die Unterrichtsabsicherung des Gymnasiums gemietet hat, nach einer Havarie teilweise nicht genutzt werden.

Siebald, der selbst an der jüngsten Sitzung des Schulausschusses als Zuhörer teilnahm und von den neuen Plänen des Landkreises erfuhr, würde diese Lösung sehr begrüßen. „Räumliche Nähe ist wichtig“, fügt der Schulleiter an. Das Gebäude des ehemaligen Jobcenters liegt schließlich direkt auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Gymnasiums.

Eine deutlich weitere Entfernung für die Schüler hätte sich ergeben, wenn der Kreis an dem Vorhaben festgehalten hätte, die leerstehende Berufsschule in der Jacobistraße, die sich ein Stück hinter dem Gymnasium etwas bergauf in Richtung Friedhof erstreckt, als Außenstellung herzurichten.

Das wäre aus Sicht der Unterrichtsplanung äußerst schwierig gewesen, meint Siebald. Seines Wissens nach hat der Landkreis die Pläne der Nutzung der Berufsschule mittlerweile verworfen. „Es muss eine zukunftsfähige Lösung gefunden werden“, so der Schulleiter.

Weitere Details sollen in nächster Sitzung des Ausschusses folgen

Ihm sei bisher noch nicht bekannt, wie viele Räume im ehemaligen Jobcenter entstehen sollen. Vize-Landrätin Hepner konnte dazu im Schulausschuss auch noch keine Informationen geben. Diese und weitere Details zu den Planungen sollen aber in der nächsten Sitzung des Ausschusses folgen. Dafür hat sich auch der Vorsitzende des Gremiums, Gerhard Blume (Die Linke), ausgesprochen.

Offen ist, welche Auswirkungen neu entstehende Räumlichkeiten auf den Mietvertrag für die Klassenzimmer im Haus II der Grundschule „Am Markt“ zwischen dem Landkreis und der Stadt Hettstedt haben.

Werden diese Räume dann noch vom Gymnasium gebraucht? Fakt ist, auch nach den kürzlich abgeschlossenen Deckensanierungen, die der Stadt Hettstedt rund 25.000 Euro kosteten, besteht weiterer Sanierungsbedarf. Als Mieter will sich der Landkreis an Verschönerungsarbeiten beteiligen. Voraussichtlich nach in den Herbstferien sollen die Klassenzimmer neue Farbe bekommen. (mz)