Hettstedt Hettstedt: Obst an Straßen lockt zum Naschen
eislebeN/Hettstedt/MZ. - Erlaubt ist dies jedoch eigentlich nicht. "Streng genommen ist das Mundraub", sagt Michaela John von der Pressestelle des Landkreises. Schließlich haben auch die Bäume an den Straßen Eigentümer. Je nachdem, um welche Kategorie Straße es sich handelt, seien dies in der Regel das Land, der Landkreis oder die Kommunen. Aber man werde keinesfalls Kontrollen durchführen, so John. Allerdings dürfe von den Pflückern keine Gefahr für den fließenden Verkehr ausgehen.
Ähnlich sieht man das beim Land, dem Eigentümer der Obstbäume an den Landesstraßen beispielsweise zwischen Eisleben und Polleben, an denen seit Jahren im Herbst zahlreiche Früchte wachsen. "Wir haben keine Verwendung für dieses Obst", sagt Peter Lotze, Fachbereichsleiter beim Landesbetrieb Bau. Es werde demzufolge nicht vermarktet und bleibe praktisch so lange an den Bäumen hängen, bis es von selbst herunterfällt. Deshalb habe man auch nichts dagegen, wenn Leute sich an den Früchten bedienen, wenn sie reif sind. Aber es komme freilich immer auf die Örtlichkeit an. Das A und O sei, dass die Verkehrssicherheit nicht beeinflusst wird.
Straßenbäume würden übrigens auch gepflegt, wenn auch nicht nach kleingärtnerischen Maßstäben, so Lotze. Aber man habe schließlich ein Interesse, dass Bäume lange erhalten bleiben. Geschnitten würde die Bäume zudem, wenn Äste zu weit in den Bereich der Fahrbahn ragen. Bei Neupflanzungen würden nach Absprache mit den Naturschutzbehörden in erster Linie wenig fruchtende Wildobstsorten verwendet. Auch, um weniger Probleme mit Fallobst zu bekommen.