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Vielfalt der Steine Hettstedt: Mineralienbörse im Mansfeld-Museum - Weniger Aussteller wegen Corona

Von Kathrin Labitzke 11.08.2020, 09:30
Mansfeld-Museum Hettstedt: Andreas Kneisch zeigt den mikrokristallenen Quarz von Wolkenachat.
Mansfeld-Museum Hettstedt: Andreas Kneisch zeigt den mikrokristallenen Quarz von Wolkenachat. Kathrin Labitzke

Hettstedt - Die Welt der Mineralien und Edelsteine scheint schier unendlich zu sein. Doch was gefällt den Sammlern an diesen Zeitzeugen der Geschichte? Auf diese Frage hatten die Mineraliensammler verschiedene Antworten. Von der blanken Schönheit angezogen, dem geschichtlichen Hintergrund fasziniert oder einfach der Verbundenheit mit dem ehemaligen Beruf reichten die Auskünfte der meisten der fast 60 Aussteller, die am Sonntag ihre Sammlungen auf dem Areal des Mansfeld-Museums präsentiert haben.

„Normalerweise sind sonst weit mehr als 90 Aussteller hier in Hettstedt“, sagte Bernd Friedrich, Chef des Fördervereins des Mansfeld-Museums und Organisator. „Um aber die Mineralienbörse überhaupt durchführen zu können, haben wir die Zahl der Aussteller auf der Tausch- und Kaufbörse wegen Corona reduziert“ ergänzte er.

Wegen Corona: Weniger Aussteller bei der Mineralienbörse

Einer der Aussteller war Rainer Hornung aus Allstedt. Der ehemalige Bergmann hat als Grubenelektroschlosser lange Zeit unter Tage auf dem Thomas-Müntzer-Schacht in Sangerhausen gearbeitet und sich bis heute den Mineralien, die dort gefunden wurden, verschrieben. „Das sind Erinnerungen aus meinem beruflichen Leben“, meinte Hornung und zeigte anhand eines Beispiels, wie das Kupfererz in den Steinen eingeschlossen ist.

Aber der Allstedter sammelt nicht nur, sondern er schleift seine Funde zudem mit Nassschleifpapier, so dass deren Schönheit mit der polierten Oberfläche richtig zur Geltung kommt. Der heutige Rentner war einst bei der Grubenwehr auf dem Sangerhäuser Schacht aktiv und bei der Rettung der Bergmänner während des Grubenunglücks im Januar 1987 dabei. Drei seiner Bergbau-Kollegen konnten nicht mehr gerettet werden. „Das war sehr tragisch“, erinnerte sich Rainer Hornung an diesen traurigen Tag.

Familiäre Atmosphäre in Hettstedt

Nicht nur aus dem Mansfelder Land, sondern aus allen Teilen Deutschlands waren die Aussteller vertreten. Und zeigten sich froh darüber, dass sich der Förderverein des Mansfeld-Museums an diesen Termin „herangetraut hat und die Mineralienbörse auf die Beine stellte“, wie Besucher Siegfried Hanke aus Bernburg meinte. „Wir sind froh, dass wir das Hygienekonzept stemmen konnten und diese traditionelle Ausstellung zum 26. Mal stattfinden kann“, freute sich Bernd Friedrich, der zudem genau schaute, ob sich Besucher und Aussteller an „die Regeln“ halten. Zu diesen gehörte etwa, dass sich jeder Besucher registrieren musste und auch nicht mehr als 200 Besucher gleichzeitig auf das Ausstellungsareal durften. Zudem waren überall Desinfektionsmittel vorhanden und die Aussteller achteten auf ausreichend Abstand an ihren Ständen.

So auch Andreas Kneisch aus Arnsberg, der an seinem Stand Steine aus aller Welt zeigte, wobei sich der 61-Jährige auf versteinertes Holz spezialisiert hat. Seit über 50 Jahren sammelt er Mineralien, wobei er viele selbst aus Urlauben mitgebracht hat. An seinem Stand zeigte er versteinertes Palmenholz aus Deutschland, was laut seiner Schätzung gut 65 Millionen Jahre alt ist und er der Kreidezeit zuschreibt.

Von Anfang an und seit 1994 bei jeder Ausstellung mit dabei ist Gerd Hintze aus dem niedersächsischen Bad Grund. Er sammelt Steine und Mineralien aus dem Harz. „Die Börse in Hettstedt ist familiär, findet in einem tollen Ambiente statt und hat vor allem einen guten Ruf“, lobte Gerd Hintze die Organisatoren und freute sich, „dass diese Börse ein kleines Zeichen der Normalität und des gesellschaftlichen Lebens für alle Sammler ist“. (mz)

Auf der Börse am Hettstedter Mansfeld-Museum gab es eine große Vielfalt an Mineralien aus aller Welt zu sehen.
Auf der Börse am Hettstedter Mansfeld-Museum gab es eine große Vielfalt an Mineralien aus aller Welt zu sehen.
Kathrin Labitzke
Rainer Hornung sammelt Mineralien aus dem Mansfelder Land.
Rainer Hornung sammelt Mineralien aus dem Mansfelder Land.
Kathrin Labitzke