Hettstedt Hettstedt: Keine Ruhe im Fall Drushba-Halle

Hettstedt/MZ - Die am Montag geplante Fördermittelübergabe aus dem Zukunftsfonds für Prallwände in der Hettstedter Drushba-Halle wirft ihre Schatten voraus. Nachdem der Landkreis in dieser Woche kurzfristig den Termin dafür bekannt gegeben hatte, zeigt sich Landrat Dirk Schatz (CDU) zugleich verwundert über die Haltung der Stadt Hettstedt. Sowohl bei Bürgermeister Danny Kavalier (CDU) als auch bei mehreren Stadträten und Sportlern hatte das lange Hinauszögern der Übergabe des Schecks in Höhe von 72.000 Euro für Verärgerung gesorgt (die MZ berichtete). „Dass ein Weiterbau der Drushba-Halle allein von dem verwaltungstechnischen Vorgang der Übergabe des Bewilligungsbescheides abhängt, ist zu keinem Zeitpunkt vermittelt worden“, hält Landrat Schatz dagegen.
Außerdem habe es einen triftigen Grund für das Zögern gegeben: Der Kreis schiebt die Entscheidung auf die Missverständnisse, die im Februar aufgekommen waren. Damals hatte ein Mitarbeiter der Hettstedter Verwaltung im Sportausschuss bekannt gegeben, dass ein Baustopp für die Drushba-Halle von der Stadt Hettstedt verhängt wurde und stattdessen eine neue Halle gebaut werden soll. Dies dementierte Hettstedts Bürgermeister Kavalier allerdings zwei Tage später zur Stadtratssitzung Mitte Februar, wie in der MZ berichtet.
Nach Angaben des Landkreises habe die Stadt Hettstedt aber erst Ende Februar den Kreis schriftlich darüber informiert. Ungeachtet dessen hätte Hettstedt auch einen vorzeitigen Maßnahmenbeginn beantragen können - das ist laut Kreis nicht passiert.
Energisches Kopfschütteln löst die Reaktion des Kreises dagegen in Hettstedt aus: „Ich habe mindestens fünfmal bei der Pressestelle nach dem Termin für die Scheckübergabe gefragt. Das erste Mal vor sechs Wochen. Doch es ist nichts geschehen“, sagt Kreistagsmitglied und Hettstedter Stadtrat Andreas Koch (FBM). Auch das Hettstedter Kreistagsmitglied Roland Ritter (Die Grünen) habe seit Ende vergangener Woche mehrfach telefonisch versucht, einen Termin für die Übergabe auszumachen. „Die Dringlichkeit für die Fußballer, die seit Jahren dort nicht mehr trainieren können, habe ich genau erklärt“, bekräftigt Ritter. Aber auch er habe zunächst keinen konkreten Termin genannt bekommen. Für Hettstedts Bürgermeister Kavalier ist jetzt aber nur eins wichtig: „Ich bin froh, dass wir das Geld nun bekommen. Öffentliche Schuldzuweisungen möchte ich nicht weiterführen.“ Indes ist für ihn trotz Dringlichkeit der Bauarbeiten in der Turnhalle kein vorzeitiger Maßnahmenbeginn in Frage gekommen. „Wir hätten auf eigene Kosten beginnen müssen und hätten das Risiko bis zur Fördermittelübergabe tragen müssen“, erklärte er.