Hettstedt im Straßennamen Hettstedt im Straßennamen: Wo es die meisten Verweise auf die Kupferstadt gibt.

Hettstedt/Eisleben - Man könnte schon meinen, Hettstedt sei eine Rarität. Zumindest wenn es um die Verwendung in Straßennamen geht. Denn während Bahnhofstraße, Hauptstraße und andere zuhauf zu finden sind, taucht die Hettstedter Straße gerade mal fünfmal in Deutschland auf, der Hettstedter Weg sogar nur einmal. Die Straßen befinden sich dabei alle in Sachsen-Anhalt - in Halle, Magdeburg, Gerbstedt, Sandersleben/Arnstein und Mansfeld.
Außerhalb der Landesgrenzen haben lediglich die beiden Partnerstädte auf Hettstedt als Namensgeber zurückgegriffen. In Vöhringen (Bayern) gibt es den Hettstedter Platz. Er ist zentral gelegen im Zentrum der Stadt, direkt vor dem Rathaus. Und in Bergkamen (Nordrhein-Westfalen) wurde im November 2009 im Stadtteil Rünthe der „Platz von Hettstedt“ eingeweiht. Beide Partnerschaften bestehen bereits seit 1990. Die Platzbenennungen seien umgesetzt worden, um den Verbindungen Nachdruck zu verleihen, schreibt die Stadt Hettstedt auf ihrer Internetseite.
44 Straßen und Plätze
Andere Orte des Mansfelder Landes werden da schon häufiger als Straßennamen genutzt. Eisleben zum Beispiel. Das taucht - auch in Form von Eisleber oder Eislebener - bei 44 Straßen und Plätze in Deutschland auf. Viele finden sich in der unmittelbaren Umgebung.
Doch auch im rund 400 Kilometer entfernten Bonn beispielsweise gibt es die Eislebenstraße. Im Rahmen der kommunalen Neugliederung der Bonner Bezirke 1978/79 seien auch die Straßen neu benannt worden, weiß Markus Ernzerhoff, Sachbearbeiter im Stadtarchiv Bonn. „Die Eislebenstraße gibt es seit 79.
Ostdeutsches Viertel in Bonn
In dem Ortsteil wurden diverse Straßen nach ostdeutschen Städten benannt“, sagt er. So sind in dem Wohngebiet ebenfalls die Dessauerstraße, die Hallestraße oder auch die Wittenbergstraße zu finden. Ernzerhoff vermutet, dass „man Eisleben und Wittenberg aufgrund des Lutherbezugs in die Reihe der anderen Städte in Ostdeutschland aufgenommen hat“.
Knapp 250 Kilometer nordwestlich von Eisleben, in der Hansestadt Bremen, liegt die Eislebener Straße. „Die Straße ist ein Kind der 70er Jahre“, erläutert Konrad Elmshäuser vom Staatsarchiv in Bremen. Sie liege im Stadtteil Gartenstadt Vahr, der nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet wurde. Der letzte Bereich des Gebiets sei in den 70er Jahren angelegt worden.
„Zentraler Teil ist die Eislebener Straße“, so Elmshäuser. Sie verlaufe wie ein Hufeisen und sei eine zweispurige Wohnstraße. Elmshäuser geht davon aus, dass die Bezeichnung mit der Umgebung zu tun hat. Denn schon vorher war dort ein Gebiet gebaut worden, dessen Straßen nach mitteldeutschen Orten benannt wurden. So existiert ganz in der Nähe die Sangerhauser Straße.
„Sie gehört zu einem Viertel von Straßen, die sich um die laut Beschluss vom 7. November 1924 so benannte Barbarossastraße gruppieren.“ Um diese Straße herum hat man auf Ortsnamen aus der östlichen Vorharzregion zurückgegriffen. Kaiser Barbarossa, der der Sage nach im Kyffhäuser schläft, bildet demnach den Hintergrund der Namenswahl.
Eisleben sorgt in Hamburg für Verwirrung
In Hamburg herrscht angesichts des dortigen Eislebener Stiegs Verwirrung. Denn der kurze Abschnitt im Bezirk Altona soll an den Luthergrund, die Lutherhöhe und die Wittenbergstraße angrenzen. „Aber in unserem aktuellen Plan ist er noch nicht verzeichnet“, sagt Jörg Olaf Thießen vom Staatsarchiv Hamburg. Seit 1985 ist er für die Benennung der Straßen- und Platznamen in der Hansestadt zuständig. „Und ich kenne eigentlich jeden Namen“, sagt er. Seine Erklärung: Möglicherweise wurde die Benennung in jüngster Zeit in den Ausschüssen beschlossen, aber noch nicht endgültig umgesetzt.
(mz)