Hettstedt Hettstedt: Fachkräfte noch kein Mangel
hettstedt/MZ. - Bei der Mansfelder Kupfer und Messing GmbH (MKM) in Hettstedt herrscht bislang kein Mangel an geeigneten Fachkräften. Ein Grund dafür: Als eines der wenigen Unternehmen stellt MKM schon seit Jahren Azubis ausschließlich nach dem eigenen Bedarf ein. "Wir haben keine Nachwuchssorgen, aber wir mussten natürlich auch etwas dafür tun", sagte Thomas Hense, Leiter des MKM-Ausbildungszentrums, am Sonnabend zum Tag der offenen Tür.
Es sei nicht mehr wie vor einigen Jahren, dass die Anbieter von Ausbildungsstellen regelmäßig von Bewerbern überrannt werden. Ganz im Gegenteil, wer heute seine Ausbildungsstellen mit geeigneten Lehrlingen besetzen will, müsse sich aktiv auf die Suche begeben und auch attraktive Lehrbedingungen herstellen. "Wenn wir uns ausschließlich auf die Vermittlung der Arbeitsagentur verlassen würden, könnten wir unsere Lehrstellen wohl sicher nicht komplett besetzen", meinte einer der Ausbilder.
MKM ist zum Beispiel auf jeder größeren Ausbildungsmesse vertreten, bietet regelmäßig sogenannte Schnupperwochen und Praktika für Schüler an. Außerdem fördert das Unternehmen seine Auszubildenden intensiv während der Lehrzeit. "Es ist unserem eigenen Interesse, dass unsere Azubis ihre Ausbildung erfolgreich absolvieren und auf diesem Weg helfen wir ihnen, wo wir können", begründete Hense das Engagement.
Lehrlinge, die beispielsweise auf dem Berufsschulzeugnis eine 4 in prüfungsrelevanten Fächern haben, werden verpflichtet in ihrer Freizeit Förderkurse zu besuchen, um die vorhandenen Defizite abzubauen, sagte Axel Siehr, der seit 1984 als Ausbilder arbeitet.
Es wäre auch nicht im Sinne des Unternehmens, Lehrlinge auszubilden und sie dann ziehen zu lassen. Das Unternehmen übernimmt alle Auszubildenden nach der Lehre für mindestens sechs Monate. Allerdings blieben fast alle Absolventen noch länger. Denn in dem Betrieb herrscht ein relativ hoher Altersdurchschnitt und viele Beschäftigte werden in den nächsten Jahren in Rente gehen, so Hense. Am Samstag ergriffen drei Jugendliche die Gelegenheit beim Schopfe und brachten gleich ihre Bewerbungsunterlagen für 2013 mit. Sebastian Fischer hat bereits konkrete Pläne für die Zeit nach der Schule. Er möchte Industriekaufmann werden und nutzte zusammen mit seinem Vater den Tag der offenen Tür, um sich über seine Möglichkeiten zu informieren.
Sven Fischer ist selbst seit 1998 im Unternehmen tätig und sagt: "Ich bin mit meinem Arbeitsplatz hier vollauf zufrieden." Er hofft nun, dass sein Sohn bei MKM in seine Fußstapfen treten kann.