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Helios-Klinik Eisleben Helios-Klinik Eisleben: Ultraschall mit Kontrastmittel

Von Daniela kainz 07.03.2013, 19:08
Oberarzt Gerd-Wilm Schute erläutert Patientin Renate Sturm das Ultraschallbild.
Oberarzt Gerd-Wilm Schute erläutert Patientin Renate Sturm das Ultraschallbild. Klaus Winterfeld Lizenz

Eisleben/MZ - Renate Sturm ist sichtlich erleichtert. Sie musste zur Untersuchung der Bauchhöhle nicht in ein CT- oder MRT-Gerät geschoben werden. Während der Ultraschallkontrolle in der Helios-Klinik in Eisleben konnte sie sich mit dem Arzt unterhalten. Das Kontrastmittel, das ihr kurz zuvor gespritzt wurde, hat sie gut vertragen. Unangenehme Nebenwirkungen wie Hitzegefühle, die sonst bei den bislang üblichen Untersuchungen mit Kontrastmitteln auftreten können, blieben der Patientin aus Emseloh erspart. „Das war eine angenehme Erfahrung“, meint sie. Eine moderne Methode - der kontrastverstärkte Ultraschall - hat es möglich gemacht.

Die Verwendung von Kontrastmitteln bei Ultraschalluntersuchungen bildet heutzutage noch die Ausnahme, wie Oberarzt Gerd-Wilm Schute weiß. Über die kostspielige Technik verfügen zumeist nur große Krankenhäuser. Jetzt ist auch die Helios-Klinik in Eisleben mit dem erforderlichen Untersuchungsgerät ausgestattet.

Gefäße und Strukturen lassen sich besser beurteilen

Mit der Investition hat das Haus sein diagnostisches Leistungsspektrum um ein weiteres Verfahren erweitert. Es liefert schnell und auf schonende Weise genauere Ergebnisse als die herkömmliche Ultraschalluntersuchung, denn „mit Hilfe des Kontrastmittels lassen sich Gefäße und Strukturen besser beurteilen“.

Das moderne Verfahren kommt vor allem bei Magen-Darm-Erkrankungen zum Einsatz. Speziell für das Bauchzentrum der Klinik habe die neue Technik einen unschätzbaren Wert, so Schute. „Ich kann in wenigen Minuten Veränderungen in der Leber beurteilen und oft schon unmittelbar nach der Untersuchung entscheiden, ob eine gut- oder bösartige Veränderung vorliegt“, sagt der Oberarzt. Dabei helfe die Verteilung des Kontrastmittels in den Blutgefäßen. Nach zwei bis drei Minuten würden bösartige Veränderungen sichtbar, die im normalen Ultraschallbild nicht zu erkennen seien.

Schute zufolge hat ein solcher Befund für Patienten, die an einem Tumor erkrankt sind, wichtigen Einfluss auf die Wahl der besten Behandlungsmethode. Andererseits könne das neue Ultraschallgerät auch eingesetzt werden, um den Behandlungserfolg nach einer Chemotherapie oder Bestrahlung einzuschätzen. Erfolgreich behandelte Tumore werden nach den Worten des Oberarztes nicht länger durchblutet und nehmen deshalb kein Kontrastmittel mehr auf.

Die neue Technik kann auch bei Schilddrüsen- oder Nierenerkrankungen eingesetzt werden: Ultraschallkontrastmittel lösen deutlich seltener allergische Reaktionen als die bei Röntgen- oder MRT-Untersuchungen verwendeten Substanzen aus.