Heimatfest in Wiederstedt Heimatfest in Wiederstedt: Bootsfahrt in der Wanne

Wiederstedt/MZ - Das Badewannenrennen zum Wiederstedter Heimatfest erfreut sich bei den Besuchern größter Beliebtheit. Einige Hundert Gäste haben es sich am Sonnabend rund um den kleinen Teich am Novalis-Schloss bequem gemacht.
Allerdings war erst einmal Geduld gefragt, denn die Feuerwehrleute wurden just kurz vor Beginn des Badewannenrennens zu einem Einsatz in den Nachbarort gerufen. Damit kam der Wiederstedter Feuerwehrverein allerdings in die Bredouille. Das Publikum wollte Axel Weiß vom Feuerwehrverein einerseits nicht warten lassen, anderseits drohte eine Nachalarmierung, falls der Einsatz in Sandersleben doch etwas größeres wäre. Das dort nur ein Dach eines leerstehenden Gebäudes eingestürzt ist, ahnte da in Wiederstedt noch niemand.
Das Badewannenrennen auf dem Teich am Novalisschloss gibt es bereits seit neun Jahren. Der schwimmende Steg wurde vom Wiederstedter Feuerwehrverein allerdings erst vor vier Jahren eingeführt. Der muss inzwischen erst zu Fuß überquert werden, bevor die Teilnehmer in eine Zinkbadewanne steigen dürfen, um damit über den kleinen Teich zu rudern. Mit nur einem Ruder - das macht es auch so schwierig. (jr)
Außerdem fehlten dem Verein die Teilnehmer, die mit einer der beiden Zinkbadewannen über den Teich schippern wollten. Zu Beginn des Rennens waren gerade einmal fünf Starter anwesend. Die spätere Rückkehr der Feuerwehrleute brachte zwar noch ein paar Teilnehmer für das Rennen, an die erfolge der vergangenen Jahre konnte das Event allerdings nicht anknüpfen. Denn im vergangenen Jahr waren insgesamt acht Feuerwehren an den Start gegangen. „Woran das liegt, kann ich mir auch nicht so recht erklären“, sagte Weiß gegenüber der MZ. Allerdings wussten sich die Veranstalter zu helfen, um die Besucher etwas länger zu unterhalten. „Wir machen heute mal zwei Durchgänge“, rief Weiß in das Mikrofon.
Zurück geht es in einer Zinkbadewanne
Zuerst mussten die kostümierten Teilnehmer über einen Steg, der an Bierfässern als Pontons befestigt war, den Teich überqueren und dann in einer Zinkbadewanne zurückpaddeln. „Wir machen den Parcours jedes Jahr etwas anders“, erklärte der Vereinsvorsitzende. Tatsächlich gab es in diesem Jahr eine kleine Änderung, die es aber in sich hatte. Immerhin war der Steg nur noch hab so breit wie im vergangenen Jahr. „Das Publikum will sehen, wie die Leute ins Wasser fallen oder untergehen“, meinte Weiß. Dem wolle der Verein nur zu gern Rechnung tragen.
Immerhin schafften es zwar viele trockenen Fußes über den schmalen und schwankenden Holzbohlensteg und auch mit der Badewanne schafften fast alle die Strecke, ohne unterzugehen. An der Uferböschung beim Anlanden mit der Wanne scheiterte dann allerdings fast jeder Teilnehmer.
Seit einigen Jahren veranstalten die Wiederstedter nach dem Badewannenrennen auch noch ein Baumstammwerfen, bei dem 20 Kilo schwere Baumstämme so weit wie möglich geschleudert werden müssen.
Diesen Wettbewerb haben die Veranstalter in diesem Jahr noch etwas abgewandelt. „So haben wir etwas für wütende Frauen“, kommentierte Weiß. Denn die sollten Handtaschen, allerdings nicht ihre eigenen, möglichst weit werfen.