Gestiegener Butterpreis Gestiegener Butterpreis: Bäcker heben Preise bei Stollen, Torten und Backwaren an

Hettstedt/Eisleben - „Im schlimmsten Fall kann es sein, dass die Leute die Produkte nicht mehr kaufen“, sagt Andreas Schulz, Prokurist der Bäckerei Schulz aus Hettstedt. Denn die Preise in der Bäckerei werden nun zwangsläufig steigen. Schuld daran ist der erhöhte Butterpreis.
Gab es das Kilo zu Beginn des Jahres noch für rund drei Euro, ist der Preis inzwischen auf acht bis neun Euro hochgeschossen. Das legt sich nicht nur auf die Betriebe nieder, sondern am Ende müssen auch die Kunden tiefer in die Tasche greifen. „Bisher haben wir zwar noch keine Preise erhöht. Aber das wird in absehbarer Zeit peu à peu passieren müssen“, sagt Schulz.
Bäckerei Schulz wird Preise in den Filialen und an den mobilen Verkaufswagen anpassen
Die Bäckerei betreibt 13 Filialen, unter anderem in Hettstedt, Gerbstedt, Eisleben, aber auch in Aschersleben und Bernburg und ist mit vier mobilen Verkaufswagen in der Region unterwegs. Überall dort müssen die Preise angepasst werden.
Wie viel am Ende erhöht wird, kann Schulz aktuell noch nicht sagen. Für einzelne Backwaren kann es sich dabei um Centbeträge handeln. Bei Produkten mit mehr Butteranteil, wie der Buttercremetorte oder dem Butterstollen, könnten allerdings auch ein bis zwei Euro mehr pro Torte oder Stollen zu Buche schlagen.
Ohne Butter geht es nicht: Bäckereien der Region sehen keine Alternative zur Preiserhöhung
Gerade die bevorstehende Weihnachtsbackzeit, in der Hettstedter Bäckerei geht es im November los, wird dann zeigen, wie die Kunden auf die Erhöhung reagieren, sagt Schulz. Ersatzmittel für die teure Butter werden allerdings nicht verwendet. „In einen Butterstollen gehört nun mal Butter.“ Sollte die Kaufkraft der Kunden zurückgehen, müsse man sich anpassen: Je nach Nachfrage müsste der Bäckereibetrieb dann weniger produzieren, meint Schulz.
In der Bäckerei Feist, die unter anderem auch in Eisleben eine Filiale hat, werden jede Woche mehrere Hundert Kilo Butter verbraucht, in der Vorweihnachtszeit mehr als im Rest des Jahres. Bei den Creme- und Sahnetorten hat Bäckermeister Andreas Feist die Preise deshalb schon angehoben. Den Stollenpreis für dieses Jahr hat er noch nicht kalkuliert. Er will jetzt erst mal sehen, wie sich der Milch- und Butterpreis weiter entwickelt und sich dann erst fürs Weihnachtsgebäck festlegen.
Auch kleinere Bäckereien haben unter dem erhöhtem Butterpreis zu leiden
Aber auch die kleineren Betriebe kommen um die Erhöhung nicht drumherum. So wie bei der Bäckerei Enke, die ihre Filiale in Eisleben hat. Auch hier mussten einige Produkte schon im Preis erhöht werden, bestätigt Karl Enke, Bäckermeister und früherer Inhaber der Bäckerei.
Einfach weniger produzieren, um so die Kosten gering zu halten, funktioniert allerdings nicht. „Wir sind ja schon ein kleiner Betrieb mit einer überschaubaren Produktion“, sagt Enke. In dem kleinen Familienbetrieb wird viel Butter verwendet, sagt Enke. Denn bei Torten oder Stollen gehört das rein, was auch draufsteht.
Dem pflichtet auch Volker Müller, Inhaber der Wimmelburger Bäckerei Müller, bei. Butter gehöre nun mal dazu. Darauf können die Betriebe nicht verzichten. Im schlimmsten Fall müsste in der Weihnachtszeit dann weniger Stollen und Gebäck produziert werden. Für ihn als Bäcker ist der enormer Preisanstieg daher einfach nur furchtbar. (mz)