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Gerbstedter Stadtfest Gerbstedter Stadtfest: Gestatten, Annett I. aus dem Kuchenland

Von Anke Losack 06.09.2015, 11:21
Annett Nordmann (Mitte), die 1. Kuchenlandkönigin Gerbstedts, mit den anderen Kandidatinnen sowie Gerbstedts Ortsbürgermeisterin Barbara Höhndorf (3.v.l.), Ortschaftsratsmitglied Karin Zimnik (3.v.r.) und Bürgermeister Siegfried Schwarz
Annett Nordmann (Mitte), die 1. Kuchenlandkönigin Gerbstedts, mit den anderen Kandidatinnen sowie Gerbstedts Ortsbürgermeisterin Barbara Höhndorf (3.v.l.), Ortschaftsratsmitglied Karin Zimnik (3.v.r.) und Bürgermeister Siegfried Schwarz Winterfeld Lizenz

Gerbstedt - Die Spannung beim Gerbstedter Stadtfest steigt. Nur noch zwei Frauen sind in der engeren Wahl, 1. Kuchenlandkönigin zu werden. Als Ortsbürgermeisterin Barbara Höhndorf auf der Bühne zu Jaqueline Henning sagt, dass sie es nicht ist, schlägt Annett Nordmann die Hände vors Gesicht. Ihr Mandarinen-Käsekuchen ist es gewesen, der der Jury am besten geschmeckt hat. Somit wurde Nordmann am Samstag zur 1. Kuchenlandkönig Gerbstedts gekrönt.

Königin überrascht über das Abschneiden

„Ich war voll überrascht“, so die 42-Jährige, „es ging um die Qualität des Kuchens. Und die war scheinbar gut.“ Doch mussten die fünf Bewerberinnen neben Backen auch eine zweite Aufgabe erfüllen: Wissen, warum Gerbstedt Kuchenland genannt wird. Und das wussten sie alle. Es geht auf eine Anekdote aus den 1930er Jahren zurück. Zu dieser Zeit hat der Gerbstedter Männerchor das Lied „Oh du schöne Jugendzeit“ bei einem Auftritt gesungen. In der Mundart klang das wie „Oh du schöne Kuchenzeit“. Und damit war Gerbstedt das Kuchenland.

Jury testet alle Kuchen

Dass sie backen können, haben die Bewerberinnen bewiesen. Beim Eintreffen der Kuchen waren es aber plötzlich sechs statt fünf. Eine Kandidatin hatte zwei gebacken, musste einen der Fairness halber aus der Verkostung zurückziehen. Je ein Stück versunkenen Kirschkuchen, Bienenstich nach Omas Rezept, Buttermilch-Bienenstich, Fanta-Kuchen und Mandarinen-Käsekuchen ließ sich die Jury, bestehend aus Mitgliedern des Gerbstedter Ortschaftsrates, schmecken. Ohne natürlich zu wissen, welcher Kuchen von welcher Kandidatin stammt. „Alle waren köstlich“, so Karin Zimnik, die mit den anderen Jurymitgliedern Punkte vergeben hatte. Aber es konnte nur eine Kuchenlandkönigin geben.

Barbara Höhndorf setzte Annett Nordmann die Krone auf. Siegfried Schwarz, Bürgermeister der Einheitsgemeinde, legte ihr die Schärpe um. Die 42-Jährige nahm dann auf ihrem „Thron“ auf der Bühne Platz und lauschte der Live-Musik von Schlagerbaron Phil Stewman. Der Gerbstedter Schlossbesitzer hatte zusammen mit Zimnik die Krönungsveranstaltung moderiert. „Ich bin überzeugt, sie wird die Stadt gut vertreten“, sagte er. Das hat sich Nordmann, die als Fahrdienstleiterin bei der Deutschen Bahn arbeitet, auch vorgenommen. „Ich möchte die Stadt gut repräsentieren, auch bei Veranstaltungen und da werde ich dann auch einen Kuchen backen“, meinte sie, die von ihrer Familie animiert worden sei, sich zu bewerben. Den Ausschlag habe ein Satz ihrer Mutter gegeben: „Sie hat gesagt, ich sei keine Prinzessin, aber bestimmt eine gute Königin.“

Schwester zum Botengang geschickt

Bei der Wahl zur 1. Kuchenlandkönigin war das Festzelt auf dem Markt proppenvoll. Die Krönung war eine große Gaudi. Auch für die Königin, die scherzhaft zu ihrer Schwester meinte, von nun an nur noch Majestät genannt werden zu wollen. Und die Schwester musste, während die Königin auf ihrem Thron auf der Bühne saß, gleich den ersten Botengang erledigen: Die Kuchenhaube von den Organisatoren zurückholen. Bürgermeister Schwarz kündigte indes an, dass es nicht die letzte Wahl der Kuchenlandkönigin gewesen sein soll. „Ich hoffe im nächsten Jahr auf noch mehr Kandidatinnen.“ (mz)