Friede, Freude, Feuerwehr Friede, Freude, Feuerwehr: Stahlknecht bringt Fördermittelzusage für Gerätehaus-Neubau

Hettstedt - Ordentlich aufgereiht und glänzend stehen die Einsatzfahrzeuge der Hettstedter Feuerwehr auf dem Schotterplatz in der Obermühlenstraße. „Wir haben sie extra geputzt, damit sie auch schön strahlen“, sagt Jugendwart Christian Keuth stolz.
Doch nicht nur die Fahrzeuge strahlen an diesem Freitagmorgen mit der Sonne um die Wette. Auch den Wehrmitgliedern - allen voran Leiter Ingo Warschawsky - ist die pure Freude anzusehen. Denn Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) stattet den Hettstedtern einen Besuch ab. Zwar ohne Fördermittel im Gepäck, aber immerhin, um die Fördermittelzusage für den Bau des neuen Feuerwehrdepots noch einmal persönlich zu bestätigen.
Und er möchte sich vor Ort auch selbst ein Bild vom bisherigen Gebäude und dessen desolatem Zustand machen. „Das ist schon ziemlich eng hier“, stellt Stahlknecht fest, als er sich gemeinsam mit den Feuerwehrleuten, Vertretern der Stadt und seinen Bodyguards durch die engen Räume und Gänge schiebt. Aber nicht nur der Platzmangel macht den Wehrmitgliedern seit Jahren zu schaffen. So fehlt es zum Beispiel an separaten Sanitäranlagen für die Frauen und auch an barrierefreien im Allgemeinen.
Die Liste der Mängel ist lang und wurde durch ein Gutachten der Unfallkasse Sachsen-Anhalt bereits 2002 aufgezeigt. „Wir sind froh, dass es jetzt endlich klappt mit dem Neubau. Das war lange überfällig“, meint Wehrleiter Warschawsky am Ende. Seit knapp vier Jahren würden die Einsatzkräfte sowie die Stadt aktiv für das Vorhaben kämpfen, erklärt Hettstedts Bürgermeister Danny Kavalier (CDU).
Erst im Frühjahr dieses Jahres gab es einen Rückschlag, das Innenministerium lehnte den Fördermittelantrag ab (die MZ berichtete). „Dass es nun doch klappt, hätten wir damals nicht für möglich gehalten. Für uns ist es sehr positiv, dass sich alles zum Guten wendet“, zeigt sich Hettstedts Brandmeister Wolfgang Steinbach zufrieden. Der Frust von damals sei mittlerweile verklungen.
Gebaut wird das neue Depot nur wenige Hundert Meter entfernt vom alten Gebäude in der Obermühlenstraße. Dort auf dem freien Platz, wo einst eine Fleischerei stand, soll bereits im Spätsommer der Spatenstich folgen. Das Bauamt der Stadt habe dafür schon zum Planungsbüro Kontakt aufgenommen, bestätigt Kavalier.
Stadtrat stimmt am Dienstag für Aufnahme von Millionen-Kredit
Außerdem hat der Stadtrat in seiner Sitzung am Dienstagabend zugestimmt, dass die Stadt einen Kredit in Höhe von 1,9 Millionen Euro beim Landkreis aufnimmt. Und dann gibt es eben jenes Geld, das vom Innenministerium kommt. 8.000 Euro beträgt die erste Fördermittelsumme, die für dieses Jahr zugesichert ist und in den nächsten Wochen kommen soll. Die restlichen 907.000 Euro folgen dann im kommenden Jahr. Insgesamt wird das Bauvorhaben nach derzeitigem Stand 3,5 Millionen Euro kosten.
Wann der Neubau aber eingeweiht werden kann, darüber sind sich an diesem Tag alle noch uneins. Die Feuerwehrmitglieder selbst wollen sich auf einen Zeitraum gar nicht erst festlegen. Sie glauben aber, dass es im nächsten Jahr noch nicht klappen wird. „Das wäre ein wirklich sportliches Ziel“, findet Wehrleiter Warschawsky.
Innenminister Holger Stahlknecht hingegen ist da optimistischer. Er meint: „Wenn in diesem Jahr der Spatenstich kommt, dann könnte man nächstes Jahr sogar fertig werden.“ So oder so will er den Hettstedtern beim Richtfest erneut einen Besuch abstatten - und dann auch mit etwas im Gepäck. „Dann bringe ich ein Fass Bier aus meiner Heimat mit“, verspricht er den Feuerwehrleuten. (mz)
