Frauensport-Aktionstag in Eisleben Frauensport-Aktionstag in Eisleben: Andrang bei Tanz und Boxen

eisleben - Schweiß floss in Strömen am Samstag in der Glück-auf-Halle. Hier fand erstmals in Eisleben ein landesweiter Frauensport-Aktionstag statt, der von Vertreterinnen des „schwachen“ Geschlechts rege genutzt wurde.
Die rund 70 Teilnehmerinnen konnten sich in zwölf Disziplinen versuchen - vom Tischtennis bis hin zu Aerobic und Line-Dance. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Kreissportbund (KSB) mit Unterstützung des Landessportbundes. „Sport treiben - gesund bleiben“, nannte Oberbürgermeisterin Jutta Fischer das Motto. Die SPD-Frau trat diesmal nicht in einer Dirndl-Aufmachung wie zum Wiesenfest auf, sondern trug leichte Sportsachen, die bestens zur Line-Dance-Runde passten.
Spaß solle auch nicht zu kurz kommen, war von allen Seiten zu hören. Und der KSB verband nach Angaben von Christine Brenning mit dem Aktionstag die Hoffnung, dass manche Frau bei einer der Sportarten auf den Geschmack kommt und dem Sportbund beitritt. Brenning, die das einzige weibliche Mitglied im KSB-Präsidium ist und die die Vorbereitungen des Aktionstages koordinierte, verwies darauf, dass 35 Prozent der Kreissportbund-Mitglieder weiblich sind. „Wir wollen mehr Frauen auch in Führungspositionen haben“, betonte sie das Anliegen.
Dass das „schwache Geschlecht“ stark und energisch sein kann, hat sich bereits bei der Anmeldung gezeigt: Zu den gefragtesten Workshops gehörte neben verschiedenen Sporttänzen auch das Boxen. Angeschlagenen Nasen und „Veilchen“ unter den Augen gab es jedoch nicht. Lutz Duckers vom Boxclub Helbra ließ die Frauen erst einmal allgemeine Lockerungsübungen absolvieren, ehe jede die Fäuste in Boxhandschuhe stecken durfte. Dann hagelte es Schläge - aber nur gegen die sogenannten Tatzen, die Lutz Duckers den Angreiferinnen entgegenhielt.
Deutet der Andrang beim Boxen etwa auf unbewusste Aggressionsneigungen bei Frauen? Die Eisleberinnen Dana Altenburg und Antje Zeising konnten auf diese Frage nur lachen. „Nein, wir wollten nur etwas Neues ausprobieren “, sagte Dana Altenburg. „Wir wollten uns nur in die Lage von richtigen Boxern versetzen“, ergänzte Antje Zeising. „Wir hätten nicht gedacht, dass man beim Boxen so ins Schwitzen kommt.“ Obwohl sie mit Leib und Seele Sport treiben, stand für beide nun fest, dass Boxen doch nicht die richtige Sportart für sie ist.
Die sportliche Komponente wurde durch Tipps für gesunde Ernährung - gegeben von der Volksküche - ergänzt. Wie gewollt, kamen sowohl Sport als auch Spaß nicht zu kurz. Das könnte Folgen haben. „Wir wollen auch im nächsten Jahr wieder eine solche Veranstaltung organisieren“, meinte Christine Brenning. „Nächstes Jahr sind wir nicht 70, sondern 140“, verkündete optimistisch Jutta Fischer. (mz)
