Fotograf aus Partnerstadt Memmingen Fotograf aus Partnerstadt Memmingen: Winfried Schwarz porträtiert Eisleben und das Mansfelder Land

Eisleben - Dass die Mansfelder im allgemeinen als etwas rau und brummig gelten, überrascht Winfried Schwarz. Er hat da ganz andere Erfahrungen gemacht. „Die Leute in Eisleben sind sehr freundlich und hilfsbereit“, sagt der 55-jährige Bayer. „Sie kommen auch auf mich zu, wenn ich fotografiere, und weisen mich auf Motive hin, die interessant sein könnten.“ Schwarz lebt in Niederrieden nahe der Eisleber Partnerstadt Memmingen, ist von Beruf Förster und seit fast 40 Jahren Hobby-Fotograf. Derzeit arbeitet Schwarz, der auch Vorsitzender des Fotoclubs Memmingen ist, an einem großen Projekt: Er bereitet eine Fotoausstellung über Eisleben und das Mansfelder Land vor, die im Jahr des Reformationsjubiläums 2017 zunächst in Memmingen und dann auch in Eisleben gezeigt werden soll.
Fünf Wochen fotografieren
Insgesamt fünf Wochen fotografiert Schwarz in diesem und dem nächsten Jahr vor allem in der Lutherstadt, aber auch zum Beispiel in Mansfeld und am Süßen See. „Das ist mein Urlaub“, sagt er. Sowohl die Reisen, als auch das Material bezahlt er komplett privat. Unter anderem hat er bereits Eisleber Kirchen, den Alten Friedhof und den sowjetischen Soldatenfriedhof, Kloster Helfta und Schloss Mansfeld fotografiert. „Ich habe mir auch noch den ,Advent in Luthers Höfen‘ vorgenommen.“
Wie ist es zu dem Projekt gekommen? Schwarz gehört zur Kirchengemeinde St. Martin in Memmingen. „Die Martinskirche hat für die Reformation eine bedeutende Rolle gespielt“, erzählt er. Deshalb werde jedes Jahr zum Reformationstag ein Gast eingeladen, eine Kanzelrede zu halten. Und im vergangenen Jahr habe die Eisleber Pfarrerin Iris Hellmich gesprochen. „Das hat mich auf die Idee gebracht, in Memmingen die Partnerstadt Eisleben vorzustellen“, so Schwarz, der selbst vorher gar kein Bild der Lutherstadt hatte, wie er sagt. Zur Vorbereitung auf seine Fototouren lese er Bücher über die Region. „Das ist die Grundlage“, so Schwarz. „Gerade der geschichtliche Hintergrund ist sehr wichtig, wenn man fotografieren will.“
Spezialisierung auf Panoramen
Angefangen hat Schwarz mit Naturfotografie. Seit 2006 hat er sich auf Panorama-Fotografie spezialisiert, die insbesondere für Architektur und Landschaften gut geeignet ist. Dabei nimmt er mit Hilfe eines Stativs mit einem schwenkbaren Aufsatz zahlreiche Einzelbilder von dem Motiv auf. Diese Bilder werden dann später am Computer zu einem großen Panorama-Foto zusammengesetzt.
Für diese Art der Fotografie seien sehr viel handwerkliches Wissen und Erfahrungen erforderlich. „Ich habe einige Jahre daran gearbeitet, bis ich so weit war“, so Schwarz. 2011 hat er in Memmingen erstmals Panoramen seiner Heimatstadt ausgestellt - mit großem Erfolg: 5 000 Besucher seien gekommen. „Das hat alle Erwartungen übertroffen.“ Aufgrund der Nachfrage hat er die Fotografie mittlerweile sogar zu einem Nebenerwerb gemacht, bietet Bilder zum Kauf an und entwickelt interaktive Panoramen für das Internet. (mz)
