Eröffnung des neuen Luthermuseums Eröffnung des neuen Luthermuseums: Mansfeld erwartet die Welt

Mansfeld/MZ - Einmal der kleine Martin sein: Zahlreiche Jungs waren am Sonnabend zur Eröffnung des neuen Luthermuseums nach Mansfeld mit ihren Eltern gekommen. Einige von ihnen saßen auf den Schultern ihrer Väter, um von der Eröffnungszeremonie so viel wie möglich mitzubekommen. Auch Tony Mitzkus hatte sich solch einen Platz in luftiger Höhe ergattert. „In der Schule haben wir schon über Martin Luther gesprochen“, sagt der Neunjährige aus Eisleben. Jetzt wolle er sich die Murmeln aus der Nähe anschauen, mit der Luther als Kind mit seinen Freunden gespielt haben soll.
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Das Museum Luthers Elternhaus in Mansfeld ist das einzige weltweit, das sich Martin Luthers Kindheit zuwendet. Insgesamt 13 Jahre, von 1484 bis 1497, lebte der spätere Reformator in Mansfeld. In diese Zeit fallen wichtige Prägungen, so erhielt er dort seine erste schulische Ausbildung. In der Ausstellung „Ich bin ein Mansfeldisch Kind“ geht es um den familiären Alltag , Luthers Schulzeit sowie die engen Beziehungen der Familie zu Stadt, Kirche und Grafschaft. „Den Schuljungen Luther kann man nirgends so gut kennenlernen wie hier in Mansfeld“, sagt Stefan Rhein, der Direktor der Luthergedenkstätten. Das findet auch Evelyn Markwart. Viele Leute würden Luther in erster Linie mit Wittenberg und Eisleben verbinden. „Ich hoffe, dass sich Mansfeld mit dem neuen Museum überregional einen Namen macht.“ Darauf setzt auch der Mansfelder Bürgermeister Gustav Voigt. „Wir freuen uns auf Besucher aus aller Welt“, so Voigt.
Vernetzung mit anderen Städten
Dazu wolle man gemeinsam mit den Städten Wittenberg und Eisleben an einem touristischen Konzept feilen und verschiedene Angebote vernetzen, so der Bürgermeister. Die Stadt Mansfeld wolle sich als kulturelles Zentrum der Reformation etablieren. Dazu gehöre, dass bis zum Reformationsjubiläum 2017 auch das Umfeld des Museums in einen vorzeigbaren Zustand versetzt wird. Die Investitionskraft der Stadt allein reiche dazu allerdings nicht aus, so der Bürgermeister. „Wir hoffen dazu auf Unterstützung vom Land.“
Den vielen Besuchern hat die Eröffnung der neuen Schau jedenfalls gefallen. „Es ist gut, dass etwas gemacht wurde“, sagt Mario Stiebritz. Er hofft genauso wie Dieter Brand aus Eisleben, dass mit dem neuen Museum der Tourismus in Mansfeld angekurbelt wird. Ähnlich sieht das Katja Marx, die extra aus Berlin gekommen ist, um bei der Eröffnung dabei sein zu können. „Ein paar mehr Cafés in der Innenstadt könnten es aber sein“, so die Berlinerin. Und Lisa Müller aus Mansfeld hat den Neubau genau unter die Lupe genommen. Der sei sehr modern, insgesamt aber durchaus gelungen.
Informationen im Internet: www.martinluther.de
