Die Kräuterhexe Die Kräuterhexe: Doreen Klausing setzt auf selbst gemischte Kräutersalze und Tees

Hettstedt - „Ich habe kein Problem damit“, sagt Doreen Klausing, die Sonntag ihren 49. Geburtstag gefeiert hat. Freilich meint die Hettstedterin nicht nur das Alter, sondern auch den Begriff Kräuterhexe, der ihr mitunter zugeschrieben wird. „Vielleicht kann ich ja das eher negativ besetzte Bild der Hexen ins rechte Licht rücken“, lacht sie.
Für Kräuter und deren Wirkung hat sich die studierte Ingenieur-Ökonomin nach eigenen Worten schon seit ihrer frühen Jugend interessiert. Mittlerweile bestimmt das einstige Hobby einen großen Teil ihres Lebens. Denn immer nach Feierabend, Doreen Klausing macht die Büroarbeit in der Metallbaufirma ihres Mannes Mario, und an den Wochenenden setzt die 49-Jährige Liköre an, mixt Holundersaft und Balsamico zu einem nuancenreichen Essig, mischt Kräutersalze oder kreiert aus verschiedene Ingredienzien Tees.
Das Rüstzeug hat sie sich in der Kräuterschule der Molmerswenderin Simone Schalk geholt. Und mittlerweile hat sie bei der Industrie- und Handelskammer einen Sachkundenachweis über frei verkäufliche Arzneimittel erworben. Was einstmals als Kleinstgewerbe begann, ist mittlerweile ein zweiter Vollzeitjob.
Doreen Klausing befasst sich intensiv mit Kräutern und deren Wirkung - und das längst nicht mehr nur als Hobby
20 Jahre lang hat Doreen Klausing, sie beendete ihr Studium kurz vor dem Ende der DDR, bei verschiedenen Krankenkassen gearbeitet. 2010 übernahm ihr Mann Mario den Betrieb seiner Eltern. „Wir wollten aber fürs Büro niemand von außerhalb holen. Also war das fortan meine Aufgabe“, so die Hettstedterin.
Sehr intensiv mit der Wirkung von Kräutern hat sie sich befasst, als es dem Familienhund, er ist mittlerweile 13 Jahre alt, nicht gut ging. Und als sie im Freundeskreis ihre ersten eigenen Kreationen präsentiert hat, entwickelte sich per Mundpropaganda eine Art Eigendynamik.
Mittlerweile liefert Klausing ihre Produkte für die Genussbox Mansfeld-Südharz und deren kleine Schwester oder fertigt Präsente, die Firmenchefs an ihre Mitarbeiter sowie Kunden verschenken. Besonders in der Weihnachtszeit. „Da fange ich schon im Oktober an. Sonst ist das nicht zu schaffen“, sagt sie. Deshalb beschickt sie auch keine Märkte in der Region mehr. Und auch die Teilnahme an der Grünen Woche hat Doreen Klausing sausen lassen.
Bei Doreen Klausing gehen jetzt schon Bestellungen fürs Frühjahr ein
„Dafür fehlt mir im Moment einfach die Zeit.“ Mittlerweile gehen schon Bestellungen fürs Frühjahr ein. Wer noch Wildkräuterpesto oder Bärlauchpesto unter Klausings Label „Kräuter und Genuss“ haben möchte, muss sich sputen.
Bei allem, was sie verarbeitet und mischt, die Kräuter bekommt sie vom Lieferanten ihres Vertrauens, achtet die 49-Jährige auf Bio-Qualität. Dass sie Kräuter nicht selbst in Größenordnungen anbaut, hat einen Grund. „Dafür fehlt mir nicht nur Zeit, sondern auch die dafür nötige Fläche.“ In dem kleinen Beratungs- und Verkaufsraum stehen nicht nur Tees oder andere Kreationen, sondern auch Schneeflockensalz aus Afrika oder Schwarzes Salz aus Hawaii.
Während das eine handverlesenes Meersalz ist, enthält das andere Aktivkohle. „Es gibt auf Hawaii auch rotes Salz. Das hängt mit dem Vulkangestein dort zusammen“, so Doreen Klausing. (mz)